In Deutschland stellt Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bekannt, eine weitverbreitete Erkrankung dar, von der rund 30 Prozent der Bevölkerung betroffen sind.
Mit zunehmendem Alter wächst das Risiko, an dieser Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden. Die Gefahr von Hypertonie liegt besonders in ihrem oft symptomlosen Verlauf, was langfristige Schäden an lebenswichtigen Organen wie Herz, Nieren und Augen nach sich ziehen kann.
Die frühe Erkennung von Hypertonie ist entscheidend, um das Risiko von schwerwiegenden Folgeerkrankungen, einschließlich der Herzinsuffizienz, zu minimieren. Es gilt daher, das Bewusstsein für mögliche Symptome zu schärfen und die Ursachen von Bluthochdruck zu verstehen, um präventiv Maßnahmen ergreifen zu können.
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Bluthochdruck – Eine Definition
Bluthochdruck, medizinisch Hypertonie genannt, tritt auf, wenn das Herz mit starker Kraft Blut in die Arterien pumpt und dieses Blut einen erhöhten Druck gegen die Gefäßwände ausübt.
Normalerweise passt sich der Blutdruck an verschiedene Aktivitätsniveaus und Stresssituationen an. Problematisch wird es allerdings, wenn dieser Zustand übermäßig ausgeprägt oder permanent ist.
Begriffserklärung:
- Herztätigkeit: Das Herz bewältigt bei jeder Kontraktion die Aufgabe, Blut in die Gefäße zu befördern.
- Blutdruck: Dieser entsteht durch den Kraftaufwand des Herzens und den Widerstand der Gefäßwände.
- Gefäßwiderstand: Die Arterien bieten dem Druck des zirkulierenden Blutes Widerstand, ein essentieller Faktor für den Blutdruck.
Risiken und Auswirkungen von anhaltendem hohem Blutdruck:
- Gefäße: Dauerhaft hoher Druck kann zu Schäden an den Blutgefäßen führen.
- Herzbelastung: Das Herz ist gezwungen, kontinuierlich mehr Arbeit zu verrichten, um gegen die hohen Druckverhältnisse anzupumpen.
Langfristig kann unbehandelte Hypertonie zu gravierenden Komplikationen wie Herzinsuffizienz, Arrhythmien oder koronarer Herzkrankheit führen. Es wird geschätzt, dass die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte vermieden werden könnte, wenn Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Klassifizierung des arteriellen Hypertonus
Ärzte identifizieren zwei Hauptarten des arteriellen Hypertonus auf Basis unterschiedlicher Ursachen:
Essenzielle Hypertonie: Diese Hypertonieart weist keine erkennbare organische Ursache auf. Faktoren wie Übergewicht und ungesunde Verhaltensweisen wie Rauchen und Alkoholkonsum sind häufig damit assoziiert. Fachkräfte nutzen ebenfalls den Begriff essenzielle Hypertonie, um diese Form zu beschreiben.
Symptomatische Hypertonie: Hierbei ist der erhöhte Blutdruck eine direkte Folge einer spezifischen organischen Störung. Unterschiedliche nachgewiesene Bedingungen können als Trigger wirken, darunter überaktive Schilddrüsen, Aortenklappenmängel oder andauernde Schmerzzustände. Interessanterweise können bei nur etwa 5% der Betroffenen konkrete Ursachen identifiziert werden.
Schweregrade von Bluthochdruck: Diese Werte klassifizieren Hypertonie
Bluthochdruck wird durch spezifische Messwerte charakterisiert. Ein erhöhter systolischer Wert liegt vor, wenn dieser über 140 mmHg misst; erhöht ist zudem ein diastolischer Wert von über 90 mmHg. Auf Basis dieser Richtwerte unterscheiden Ärzte unterschiedliche Ausprägungen der Hypertonie:
- Leichte Hypertonie: systolisch 140-159 mmHg/diastolisch 90-99 mmHg
- Mittelgradig erhöhter Blutdruck: systolisch 160-179 mmHg/diastolisch 100-109 mmHg
- Schwerer Bluthochdruck: systolisch über 180 mmHg/diastolisch über 110 mmHg
Die maligne Hypertonie stellt eine gefährliche Form dar, mit diastolischen Werten oft über 120 mmHg und ist mit einem hohen Risiko für tödliche Verläufe verbunden, wenn sie nicht behandelt wird.
Die sogenannte benigne Hypertonie wurde früher als weniger gefährlich eingestuft, ohne akute Verschlechterung der Werte. Heutzutage wird sie jedoch ebenfalls als ernstzunehmend betrachtet, aufgrund der typischen Folgen des Bluthochdrucks.
Eine hypertensive Krise mit Werten über 230/130 mmHg erfordert unverzügliches medizinisches Eingreifen, da schwere Folgeschäden wie Gehirnschädigung oder Herzversagen auftreten können.
Bluthochdruck ist des Weiteren möglich im Lungenkreislauf als pulmonale Hypertonie. Dabei wird häufig ein Zusammenhang mit einer Linksherzinsuffizienz beobachtet.
Hypertonie: Anzeichen von erhöhtem Blutdruck
Bluthochdruck äußert sich durch verschiedene Warnsignale, die nicht immer sofort erkennbar sind. Zu den gängigen Indikatoren gehören:
- Innere Anspannung und gesteigerter Nervenkitzel
- Schlafprobleme
- Plötzliche Hitzegefühle
- Schmerzempfindungen im Kopfbereich
- Ein Gefühl der Benommenheit
- Brechreiz
- Ein rauschendes Geräusch in den Ohren
- Erektionsschwierigkeiten
- Gesichtsröte
- Blutfluss aus der Nase
Ältere Menschen insbesondere sollten auf untypische Symptome achtgeben und diese mit Medizinern erörtern. Zeichen, die auf eine Herzschwäche hindeuten können, wie Brustbeklemmungen, abnehmende körperliche Belastbarkeit oder Flüssigkeitsansammlungen im Körper, erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Behandlungsoptionen bei erhöhtem Blutdruck
Bei der Regulierung von erhöhtem Blutdruck ist es von großer Wichtigkeit, den Blutdruck auf einen normalen Wert zurückzuführen. Dies trägt wesentlich zur Minderung von Symptomen bei und verringert das Risiko möglicher Folgeerkrankungen. Hierbei besteht die Behandlung aus zwei Hauptansätzen – der medikamentösen Therapie und der Lebensstilmodifikation.
Medikamentöse Optionen:
- ACE-Hemmer: Diese blockieren die Produktion bestimmter Hormone, die für die Blutdruckregulation zuständig sind.
- Betablocker: Durch Verlangsamung der Herzrate und Schutz vor Stresshormonen wird der Blutdruck reduziert.
- Diuretika: Sie fördern eine dauerhafte Druckabnahme, in dem sie auf die Nierenfunktion einwirken und so das Flüssigkeitsvolumen in den Gefäßen verringern.
- Kalziumkanalblocker: Sie bewirken eine Erweiterung der Gefäße, was den Blutdruck senkt.
- Sartane: Diese wirken einem Hormon entgegen, das den Blutdruck erhöht.
Patienten, die an Herzinsuffizienz leiden, sollten Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin halten, da einige Bluthochdruckmedikamente diese verstärken können.
Lebensstiländerungen:
- Regelmäßige Bewegung: Tägliche Spaziergänge sind empfohlen.
- Sport: Aktivitäten wie Nordic Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen, die das Herz-Kreislauf-System anregen, idealerweise 30 Minuten an 5 bis 7 Tagen der Woche.
- Ruhephasen: Ausreichend Schlaf, Pausen während des Arbeitstages und entspannende Hobbys können zum Stressabbau beitragen.
- Vermeidung von Stimulanzien: Alkohol- und Nikotinkonsum sollte möglichst ganz vermieden werden.
Eine blutdruckfreundliche Ernährung sollte reich an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten sein. Spinat, Salat, Rote Beete, Bananen oder rote Früchte sind optimale Nahrungsmittel für den täglichen Speiseplan.