ACE-Hemmer: Einsatz und Wirkungsweise in der Hypertoniebehandlung

ACE-Hemmer stellen eine wichtige Arzneimittelklasse dar, die insbesondere in der Behandlung von Bluthochdruck und chronischer Herzschwäche eingesetzt wird. Diese Medikamente tragen dazu bei, den Blutdruck zu reduzieren, die Progression der Herzinsuffizienz zu verlangsamen und Symptome wie Kurzatmigkeit und Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit zu mildern.

Die therapeutische Wirkung der ACE-Hemmer ergibt sich aus ihrer Fähigkeit, das Angiotensin-Converting-Enzym zu hemmen, wodurch letztlich der Blutdruck gesenkt wird. Diese Medikamentenklasse ist nicht für jeden Patienten mit Herzinsuffizienz geeignet, daher erfolgt die Verschreibung individuell.

Ärzte und Apotheker stehen für Fragen zur Medikation und Anwendung von ACE-Hemmern als Berater zur Verfügung und unterstützen Patienten bei der effektiven und sicheren Behandlung ihrer Erkrankung.

Erklärt für Kinder: Was sind ACE-Hemmer?

Stell dir vor, dein Herz ist wie eine kleine Pumpe in deinem Körper, und manchmal muss es sehr hart arbeiten, um das Blut herumzupumpen. ACE-Hemmer sind spezielle Medikamente, die dem Herzen helfen, sich zu entspannen, damit es nicht so hart arbeiten muss. Sie sind wie ein Werkzeug, das die Röhren, durch die das Blut fließt, ein bisschen breiter macht. So kann das Blut leichter fließen und das Herz muss sich nicht so anstrengen. Das ist gut für das Herz, weil es dann nicht so müde wird.

Wirkungsweise von ACE-Hemmern

Bei Herzschwäche bemüht sich der Körper, die abnehmende Herzleistung durch bestimmte Prozesse auszugleichen. Ein wesentlicher Prozess ist die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), welches den Salz- und Wasserhaushalt und den Blutdruck reguliert.

Durch Rückführung von Salz und Wasser aus den Harnwegen in das Blut nimmt das Blutvolumen zu, der Blutdruck steigt und eine ausreichende Versorgung der Organe wird gewährleistet. Langfristig kann aber genau dieser Mechanismus die Herzschwäche verschlimmern.

Das Angiotensin Converting Enzyme, kurz ACE, ist für die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II verantwortlich, was eine Schlüsselrolle im RAAS spielt. ACE-Inhibitoren unterbrechen diesen Prozess:

  • Blutgefäßdilatation: Die Gefäße erweitern sich und der Gefäßwiderstand nimmt ab, wodurch das Herz weniger Kraft zum Pumpen benötigt.
  • Schutz des Herzens: Die Herzstruktur wird vor weiteren Schäden bewahrt.
  • Leistungsverbesserung: Die generelle Funktionsfähigkeit des Körpers steigt und der Krankheitsverlauf verbessert sich.

So tragen ACE-Hemmer dazu bei, die Herzleistung zu verbessern und die Progression einer Herzinsuffizienz zu verlangsamen, indem sie gezielt in das RAAS eingreifen.

Zielgruppe für ACE-Hemmer

ACE-Hemmer werden in allen Phasen der Herzinsuffizienz angewendet. Patienten in jedem Leistungszustand, definiert von der New Yorker Herzgesellschaft, können die Medikation nützlich finden, von symptomfreien Anfangsstadien bis hin zu schweren Fällen, wo Symptome bereits in Ruhe auftreten.

Obwohl die Behandlung breit anwendbar ist, existieren Ausnahmen:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Personen mit einer Niere oder reduzierter Nierendurchblutung
  • Bei Nierenfunktionsstörungen
  • Individuen mit Immunerkrankungen

Die Entscheidung, ob ACE-Hemmer eingesetzt werden sollten, trifft der behandelnde Arzt.

Nebenwirkungen von ACE-Hemmern

Die Behandlung mit ACE-Hemmern erfordert eine vorsichtige Herangehensweise, insbesondere in Bezug auf die Dosierung. Die allmähliche Steigerung der Wirkstoffmenge ist entscheidend, um den Körper an das Medikament zu gewöhnen und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Typische Nebenwirkungen von ACE-Hemmern können unter anderem sein:

  1. Hypotonie (niedriger Blutdruck): Besonders bei der ersten Dosis oder nach einer Dosiserhöhung kann es zu einem signifikanten Blutdruckabfall kommen, was Schwindel oder sogar Ohnmachtsanfälle verursachen kann.
  2. Reizhusten: Ein trockener, anhaltender Husten ist eine häufige Nebenwirkung, die bei einigen Patienten auftritt. Dieser wird durch die Erhöhung des Bradykinin-Spiegels im Körper verursacht.
  3. Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut): ACE-Hemmer können den Kaliumspiegel im Blut erhöhen, was zu Herzrhythmusstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
  4. Nierenfunktionsstörungen: Insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Nierenproblemen kann die Einnahme von ACE-Hemmern die Nierenfunktion beeinträchtigen.
  5. Angioödeme: Wenngleich selten, können Schwellungen im Gesicht, an den Extremitäten, den Lippen, der Zunge, dem Kehlkopf und/oder der Luftröhre auftreten.
  6. Geschmacksveränderungen: Einige Patienten berichten über einen metallischen Geschmack im Mund nach der Einnahme von ACE-Hemmern.
  7. Hautausschlag und Juckreiz: Diese können als allergische Reaktionen auf das Medikament auftreten.

Es ist wichtig, dass Patienten bei der Einnahme von ACE-Hemmern engmaschig von einem Arzt überwacht werden, um etwaige Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können. Insbesondere die Nierenfunktion und der Kaliumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Bei Auftreten von schweren Nebenwirkungen wie einem Angioödem ist umgehend medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zudem sollten Patienten stets den Beipackzettel des Medikaments aufmerksam lesen und bei Unklarheiten Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten.

Überwachung erforderlicher Parameter bei der Anwendung von ACE-Inhibitoren

Patienten, die ACE-Inhibitoren verwenden, sollten regelmäßige Überwachungen des Kaliumspiegels im Blut sowie die Bewertung ihrer Nierenleistung durchführen lassen. Eine Anhebung des Kaliumspiegels könnte als Nebenwirkung der Medikation auftreten.

Gleichzeitig kann eine beeinträchtigte Nierenfunktion zu erhöhten Risiken führen, da der Körper unter Umständen nicht imstande ist, Kalium hinreichend schnell zu eliminieren. Diese Situation kann zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen beitragen.

Es ist empfohlen, dass die notwendigen Bluttests vor dem Beginn der ACE-Inhibitor-Therapie, nach vier Wochen sowie anschließend vierteljährlich durchgeführt werden. Diese Überprüfungen helfen dabei, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Anpassungen der Behandlung vorzunehmen.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die wesentlichen Kontrollen:

Überwachungsparameter Beschreibung Häufigkeit der Überprüfung
Kaliumspiegel im Blut Kontrolle des Kaliumspiegels, um Hyperkaliämie zu vermeiden Vor Therapiebeginn, nach 4 Wochen, dann vierteljährlich
Nierenfunktion Bewertung der Nierenleistung, um Beeinträchtigungen frühzeitig zu erkennen Vor Therapiebeginn, nach 4 Wochen, dann vierteljährlich

Es ist von großer Bedeutung, dass diese Kontrollen in regelmäßigen Abständen stattfinden, um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten und die Effektivität der Behandlung mit ACE-Inhibitoren zu optimieren. Hierdurch kann auch das Auftreten von Komplikationen minimiert werden.


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