Diastolische Herzinsuffizienz: Ursachen und Behandlungsstrategien

Eine Diastolische Herzinsuffizienz kann verschiedene Ursachen haben. Die Merkmale und Symptome der diastolischen Herzinsuffizienz können subtil sein, aber bestimmte Anzeichen, wie Atemnot während körperlicher Aktivität, könnten auf diese Erkrankung hindeuten.

Herzinsuffizienz ist eine ernsthafte Krankheit, die das Leben vieler Menschen beeinflusst. Es gibt verschiedene Arten dieser Erkrankung, wobei die linksseitige Herzschwäche besonders hervorzuheben ist.

Innerhalb dieser Kategorie gibt es zwei unterschiedliche Typen: Systolische und diastolische Herzinsuffizienz stehen im Fokus von Fachkreisen. Im Speziellen richtet sich die Aufmerksamkeit auf die diastolische Variante, bei der das Herz nicht in der Lage ist, sich während der Diastole ausreichend zu entspannen und zu füllen.

Zur Feststellung werden spezifische Diagnosemethoden angewandt. Die Behandlungsansätze variieren je nach Ursache und Schweregrad der Erkrankung. Hierbei ist die genaue Unterscheidung zwischen systolischer und diastolischer Herzschwäche von ausschlaggebender Bedeutung für die Wahl der Therapie.

Definition: Diastolische Herzschwäche

Diastolische Herzschwäche, auch als diastolische Dysfunktion bekannt, bezieht sich auf den Zustand des Herzens, bei dem es zwar die Fähigkeit behält, Blut kräftig zu pumpen, jedoch aufgrund einer Versteifung oder Flexibilitätsverlust der linken Herzkammer nicht angemessen in der Lage ist, Blut zu sammeln.

Ärzte beschreiben diesen Zustand oftmals als eine Form der linksseitigen Herzinsuffizienz, bei der die Ausschussleistung des Herzens, die sogenannte Ejektionsfraktion, normal bleibt. Man verwendet hierfür die Abkürzung HFpEF, was für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion steht.

Wichtige Begriffserläuterungen:

  • Systole: Die Kontraktionsphase des Herzens, in welcher Blut aus dem Herzen gepumpt wird.
  • Diastole: Die Entspannungsphase, während der das Herz mit Blut gefüllt wird.
  • Ejektionsfraktion (EF): Eine Messgröße für die Herzleistung, die anzeigt, wie viel Blut das Herz bei jedem Schlag ausstößt.

Vergleich der Herzschwächeformen: Systolisch versus Diastolisch

Zwei unterschiedliche Störungen des Herzmuskels führen zu Herzinsuffizienz: die Unfähigkeit kräftig zu pumpen und die eingeschränkte Flexibilität bei der volumenmäßigen Aufnahme von Blut.

Herzschwäche-Typ Geschlechtsspezifische Prävalenz Einfluss auf die Herzkammerschwäche Auswurfleistung
Systolische Herzschwäche Häufiger bei Männern Normale Blutfüllung, aber reduzierter Blutauswurf Verringert
Diastolische Herzschwäche Häufiger bei Frauen Verminderte Blutfüllung, vollständiger Blutauswurf möglich Normal

Unabhängig von der zugrunde liegenden Mechanik äußern sich beide Störungen durch gleiche Symptome:

  • Atembeschwerden, auch nächtlich
  • Verringerte körperliche Belastbarkeit
  • Rasselgeräusche beim Atmen

Die genaue Diagnose beider Schwächeformen erfordert fachkardiologische Untersuchungen, bei denen speziell die Pump- und Füllungsfunktion des Herzens beurteilt werden.

Gründe und  Charakteristika der diastolischen Herzschwäche

Die Entstehung der diastolischen Herzinsuffizienz ist an verschiedene Faktoren gebunden:

  • Blutdruckerhöhungen
  • Übergewicht
  • Diabetes mellitus
  • Weibliche Geschlechtsidentität
  • Fortgeschrittenes Lebensalter

Man unterscheidet bei dieser Art von Herzschwäche hauptsächlich zwei Ausprägungsformen:

  • Bei einer beeinträchtigten Entspannungsfähigkeit des Herzmuskels kann es zu Durchblutungsdefiziten oder einer Zunahme der Wandstärke des Herzens kommen. Auch das Alter spielt hier eine Rolle.
  • Eine reduzierte Dehnfähigkeit wird oftmals durch Narbenbildung nach einem Herzinfarkt oder durch eine verstärkte Einlagerung von Bindegewebe, was zu einer restriktiven Kardiomyopathie führen kann, verursacht.

Die beiden Formen der Funktionsstörung sind durch verschiedene Auslöser gekennzeichnet:

  • Entspannungsschwäche: entsteht oft infolge einer Minderung der Blutzufuhr, Verdickung der Herzwand oder dem natürlichen Alterungsprozess.
  • Geringere Dehnbarkeit: kann auf Narben nach einem Herzinfarkt oder eine steifere Herzkammer wegen vermehrter Bindegewebseinlagerung zurückgeführt werden.

Obgleich die Auswurffunktion des Herzens häufig intakt bleibt, zeichnet sich die diastolische Herzinsuffizienz durch ihre schwierige Diagnosestellung aus. Trotzdem stehen moderne Verfahren zur Erkennung der Erkrankung zur Verfügung.

Feststellung der diastolischen Herzfunktionsstörung

Für eine zielgerichtete Behandlung von Herzschwächen ist die Unterscheidung zwischen diastolischen und systolischen Beeinträchtigungen wesentlich. Kardiologen nehmen eine Reihe gezielter Untersuchungen vor. Hierbei ist die Echokardiographie, auch schlicht als Herz-Echo bezeichnet, von zentraler Bedeutung. Diese Methode erlaubt es, die Ejektionsfraktion exakt zu bestimmen sowie Ausmaß und Wandstärke der Herzkammern adäquat zu beurteilen.

Die Funktion der linken Herzkammer, die linksventrikuläre Funktion, ist ein Indikator für die Herzgesundheit. Eine Minderfunktion wird als linksventrikuläre Dysfunktion klassifiziert und mittels Echokardiographie erfasst.

Experten klassifizieren die Herzmuskelschwäche anhand der New York Heart Association (NYHA) in vier Schweregrade. Abseits dieser Einteilung existieren spezifische Stufen der diastolischen Dysfunktion, die wie folgt differenziert werden:

  • Stufe 0: Keine Beeinträchtigung der Herzkammerfüllung
  • Stufe 1: Verminderte Relaxationsfähigkeit der Herzkammer
  • Stufe 2: Auf den ersten Blick unauffällig, verborgen jedoch limitierte Dehnbarkeit und Entspannungsfähigkeit
  • Stufe 3: Restriktive Füllung der Herzkammer, welche wiederum in:
    • Stufe 3a: Verbesserbare Störung nach Verabreichung vasodilatierender Medikamente
    • Stufe 3b: Persistierende Störung trotz Medikamentengabe unterteilt wird

Neben der Echokardiographie gehören Blutanalysen, Elektrokardiogramm (EKG) und unter Umständen eine Herzkatheteruntersuchung zum erweiterten Diagnoseumfang, um der Komplexität beider Formen der Herzinsuffizienz und deren möglicher Begleiterkrankungen gerecht zu werden.

Therapiemethoden bei diastolischer Herzschwäche

Die Behandlung diastolischer Herzschwäche unterscheidet sich signifikant von der der systolischen Form. Medikamente, die üblicherweise bei Herzinsuffizienz eingesetzt werden, zeigen hier nur geringe Effekte. Ein individuell abgestimmtes Trainingsprogramm, insbesondere in spezialisierten Herzsportgruppen, wird empfohlen. Angeleitete Programme fokussieren sich auf:

  • Regelmäßiges, moderates Ausdauertraining
  • Kraftübungen zur Steigerung der muskulären Leistungsfähigkeit

Weitere unterstützende Maßnahmen beinhalten:

  • Blutdruck- und Blutzuckermanagement: Optimierung der Therapie begleitender Erkrankungen
  • Gewichtsreduktion: Aktives Vorgehen gegen Übergewicht
  • Tabakentwöhnung: Rauchstopp zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gesunde Lebensführung: Förderung eines gesunden Lebensstils

Diese Ansätze tragen wesentlich zur Stabilität des Herz-Kreislauf-Systems bei und beugen weiteren Herzkomplikationen vor.


Andere Formen: