Chronische Herzinsuffizienz: Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden

Chronische Herzinsuffizienz ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigt ist. Dies führt zu einer unzureichenden Durchblutung des Körpers und verschiedenen Symptomen, wie Atemnot schon bei geringer körperlicher Anstrengung.

Eine langsam fortschreitende Herzschwäche beeinträchtigt allmählich die Lebensqualität der Betroffenen. Die Erscheinungsformen können vielfältig sein, doch häufig tritt sie in Form von Atemnot unter Belastung auf.

Therapieansätze zielen darauf ab, die Symptome zu lindern und die Progression der Erkrankung zu verlangsamen. Das Verständnis der Ursachen, der Verlauf und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sind entscheidend für die effektive Kontrolle der Krankheit.

Chronische Herzinsuffizienz: Definition

Die Chronische Herzinsuffizienz ist eine fortschreitende Erkrankung des Herz muskels, bei der die Leistungsfähigkeit des Herzens, Blut durch den Körper zu pumpen, dauerhaft abnimmt. Die Folge ist eine mangelhafte Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und essenziellen Nährstoffen.

Mediziner differenzieren die Erkrankung basierend darauf, welche Kammer des Herzens betroffen ist: Es wird zwischen einer Schwächung der linken (Linksherzinsuffizienz) und der rechten Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz) unterschieden. Bei einer umfassenden Herzschwäche sind beide Herzhälften beeinträchtigt.

Zwei Arten der Dysfunktion sind besonders zu beachten:

  • Systolische Herzinsuffizienz: Hierbei ist die Kontraktionskraft des Herzens beeinträchtigt.
  • Diastolische Herzinsuffizienz: Gekennzeichnet durch eine erschwerte Füllungsphase der linken Herzkammer.

Die Zeichen einer chronischen Herzschwäche entwickeln sich meist unauffällig und über längere Zeit hinweg.

Charakteristische Symptome umfassen:

  • Atmung: Erschwerte Atmung, Atemnot speziell im Liegen
  • Erschöpfung: Anhaltende Müdigkeit, verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
  • Schwellungen: Ödeme an Knöcheln, Fußrücken und Unterschenkeln
  • Stimmung: Allgemeine Niedergeschlagenheit
  • Extremitäten: Kühle Extremitäten
  • Husten: Andauernder Husten ohne ersichtliche Erkältungssymptome

Die Komplexität der chronischen Herzinsuffizienz liegt darin, dass die Symptome anfangs oft unbemerkt bleiben. Die anfängliche Kompensationsfähigkeit des Körpers verdeckt die sinkende Herzleistung. Zudem werden Anzeichen häufig als normale Alterserscheinungen missgedeutet.

Dabei ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend, um den Fortschritt der Erkrankung zu stoppen oder zu verlangsamen. Wichtig ist es daher, bei Verdacht auf solche Symptome zeitnah fachärztlichen Rat einzuholen.

Ursachen der chronischen Herzschwäche

Die Entstehung einer anhaltenden Schwächung der Herzfunktion ist oft die Folge mehrerer Grundkrankheiten. Im Wesentlichen sind zwei Hauptursachen bekannt:

  • Koronare Herzkrankheit: Die Herzkranzarterien, welche das Herz mit Blut versorgen, können durch eine Ansammlung von Ablagerungen in den Gefäßwänden verengt werden. Risikofaktoren hierfür sind beispielsweise eine Ernährung mit hohem Fett- und Kaloriengehalt, mangelnde körperliche Aktivität oder Rauchen. Diese Ablagerungen können über Jahre hinweg die Blutzufuhr zum Herzen verringern und letztendlich eine Schädigung des Herzens verursachen. Des Weiteren kann ein akuter Verschluss der Herzkranzgefäße, auch Herzinfarkt genannt, das Absterben von Herzgewebe bewirken und dadurch die Pumpfähigkeit des Herzens nachhaltig beeinträchtigen.
  • Hypertonie (Bluthochdruck): Bei beständig zu hohem Blutdruck muss das Herz gegen diesen erhöhten Druck anpumpen. Dies führt langfristig zu einer Verdickung und Vergrößerung des Herzmuskels, was das Herz unelastischer und schwächer macht. Als Ergebnis kann weniger Blut aufgenommen und weitergepumpt werden.

Weitere Faktoren wie Erkrankungen der Herzklappen oder eine Entzündung des Herzmuskels können ebenfalls zur chronischen Herzinsuffizienz beitragen. Für eine effektive Behandlung der Herzschwäche müssen zunächst diese primären Probleme adressiert werden.

Die Prävalenz der Herzinsuffizienz ist bedeutend, wobei 1-2 Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko signifikant an. Ab dem 45. Lebensjahr verdoppelt sich das Risiko mit jedem weiteren Jahrzehnt.

Die Diagnose und Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz erfordert aufgrund der Verbindung zu anderen Krankheiten eine umfassende Betrachtungsweise seitens des medizinischen Fachpersonals. Ein tiefgreifendes Verständnis der verschiedenen mitwirkenden Ursachen ist für eine zielgerichtete Therapie der Herzschwäche unerlässlich.

Verlauf chronischer Herzinsuffizienz

Ohne angemessene Therapie verschlechtert sich die Funktionsfähigkeit des Herzens fortlaufend, was zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten führt. Medizinische Untersuchungen sind entscheidend, um die genauen Bedingungen des Herzens zu bewerten.

Mit der Diagnose beginnt die fachliche Bewertung des Krankheitsausmaßes mittels der New York Heart Association (NYHA)-Klassifikation, die die Krankheit in vier Stufen gliedert.

In der frühen Phase treten Symptome wie Müdigkeit und Atemnot hauptsächlich bei intensiver physischer Anstrengung auf. In weiter fortgeschrittenen Stadien reichen bereits geringe Aktivitäten aus, um Beschwerden auszulösen.

Im Endstadium der Erkrankung sind selbst grundlegende alltägliche Verrichtungen kaum noch durchführbar und Betroffene benötigen oft Bettruhe.

Eine chronische Herzinsuffizienz kann in ein akutes Stadium übergehen, wobei die Herzleistung abrupt nachlassen kann. Dies macht eine umgehende ärztliche Intervention notwendig. Vorbeugende Maßnahmen und stetige Behandlung unter medizinischer Beobachtung sind wesentlich, um eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern.

Informationen zur Prävention: Nützliche Ratschläge, wie eine chronische Herzschwäche verhindert werden kann, finden sich in der dazugehörigen Faltbroschüre.

Einteilung nach der New York Heart Association (NYHA)

Die Einteilung der Herzinsuffizienz nach der New York Heart Association (NYHA) ist ein wichtiges Instrument für Mediziner, um den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Die NYHA-Klassifikation unterteilt die Herzinsuffizienz in vier Stadien, basierend auf den Symptomen und dem Grad der Einschränkung, den die Patienten bei körperlicher Aktivität erfahren:

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NYHA Klasse Beschreibung
I Patienten mit Herzinsuffizienz, aber ohne Einschränkung der körperlichen Aktivität. Normale körperliche Aktivität verursacht keine übermäßige Müdigkeit, Herzklopfen oder Atemnot.
II Patienten mit leichter Einschränkung der körperlichen Aktivität. Sie sind in Ruhe komfortabel, aber normale körperliche Aktivität verursacht Müdigkeit, Herzklopfen oder Atemnot.
III Patienten mit deutlicher Einschränkung der körperlichen Aktivität. Sie sind in Ruhe komfortabel, aber schon geringe körperliche Aktivität verursacht Müdigkeit, Herzklopfen oder Atemnot.
IV Patienten mit Herzinsuffizienz, die nicht in der Lage sind, irgendeine körperliche Aktivität ohne Beschwerden durchzuführen. Symptome von Herzinsuffizienz oder die Atemnot können sogar in Ruhe vorhanden sein, und die Beschwerden nehmen bei jeder körperlichen Aktivität zu.
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Die genaue Einstufung in eine dieser Klassen ermöglicht es Ärzten, die Schwere der Erkrankung besser zu verstehen und die Behandlung individuell anzupassen.

Durch frühzeitige Diagnose und angepasste Behandlung können Fortschritte der Krankheit verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.

Therapieansätze bei chronischer Herzschwäche

Bei der Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz ist eine strukturierte medizinische Vorgehensweise essenziell, um Betroffenen ein Leben mit möglichst geringen Beschwerden zu ermöglichen. Dabei kommen verschiedene Strategien zum Einsatz:

  • Komorbilitäten (Begleiterkrankungen) behandeln: Um zusätzliche Belastungen des Herzens zu vermeiden, ist die Therapie von Begleiterkrankungen wie Diabetes und Hypertonie von großer Bedeutung.
  • Nicht medikamentöse Maßnahmen: Betroffene erlernen, mittels eines gesundheitsförderlichen Lebensstils und regelmäßiger körperlicher Aktivität ihre Erkrankung positiv zu beeinflussen.
  • Medikamentöse Therapieoptionen:
  • Chirurgische Eingriffe:
    • Einsatz von Herzschrittmachern
    • Implantierbare Defibrillatoren gegen gefährliche Rhythmusstörungen
    • Transplantation eines Kunstherzens oder Spenderorgans

Das therapeutische Vorgehen wird stets auf die persönlichen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Im gemeinsamen Dialog mit dem behandelnden Arzt werden individuelle Therapieziele festgelegt, um den optimalen Behandlungsverlauf sicherzustellen.


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