Carotis Doppler und Duplex-Sonographie – Ultraschall der Halsschlagader

Die Carotis Doppler Ultraschall Untersuchung (Carotis-Duplex-Sonographie) gilt als etabliertes Verfahren in der medizinischen Diagnostik zur Erkennung von Engstellen oder Veränderungen an den Halsgefäßen. Diese Sonographie wird angewendet, um Ablagerungen in den Gefäßen sichtbar zu machen und ist ein wichtiges Instrument zur Einschätzung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch den Ultraschall können Ärzte Gefäßerkrankungen frühzeitig erkennen, was für die Prävention von Schlaganfällen von entscheidender Bedeutung ist.

Die Durchführung der Untersuchung erfolgt zumeist bei Patienten, die Symptome wie Sehstörungen oder Kurzatmigkeit aufweisen, die auf eine verminderte Durchblutung hindeuten könnten. Sie liefert genaue Werte über den Blutfluss und kann dadurch Aussagen über die Beschaffenheit der Gefäßwände treffen.

Im Vergleich zur Carotis-Doppler-Untersuchung bietet die Duplex-Sonographie zusätzliche Bildinformationen, was eine umfassendere Beurteilung ermöglicht. Dennoch ist auch diese Untersuchungsmethode nicht frei von potenziellen Komplikationen, deren Risiken jedoch gering sind.

ZUSAMMENFASSUNG
  • Die Carotis-Duplex-Sonographie dient der frühen Erkennung von Gefäßveränderungen.
  • Sie ist bei Symptomen, die auf eine verminderte Durchblutung schließen lassen, angezeigt.
  • Verglichen mit der Doppler-Untersuchung bietet sie detailliertere Einblicke in den Zustand der Gefäße.

Untersuchungsmethode der Halsschlagadern mittels Ultraschall

Die Carotis-Duplex-Sonographie ist ein Ultraschallverfahren zur Überprüfung der Halsarterien, insbesondere der Arteria carotis, welche das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Diese Technik erlaubt es Medizinern, sowohl strukturelle als auch funktionelle Unregelmäßigkeiten der Blutzirkulation aufzuspüren. Unterschieden wird hierbei zwischen der Arteria carotis interna, die für die Versorgung des Gehirns verantwortlich ist, und der Arteria carotis externa.

Die Sonographie liefert wichtige Informationen über:

  • Strukturelle Veränderungen: Hinweise auf Plaque-Bildung und Wandverdickung.
  • Hämodynamische Bedingungen: Auffälligkeiten in der Durchblutung und Blutflussdynamik.

Diese Erkenntnisse sind für die Diagnosestellung diverser Krankheitsbilder essentiell und geben Einblick in den Zustand des Kreislaufsystems einschließlich der Herzkranzarterien.

Für die Untersuchung platziert sich der Patient meistens liegend auf dem Rücken, zuweilen auch sitzend, und neigt den Kopf leicht nach hinten. Diese Position erlaubt eine optimale Zugänglichkeit der Halsarterien. Die Anwendung eines Gels zwischen Ultraschallkopf und Haut optimiert die Bildqualität auf dem Monitor des Geräts.

Während der etwa 15-minütigen Untersuchung wird der Ultraschallkopf sanft entlang der Arterien geführt, beginnend am Schlüsselbein aufsteigend bis zum Kiefer. Der Vorgang ist für den Patienten risikofrei und schmerzlos.

Wann ist eine Ultraschalluntersuchung der Karotiden angebracht?

Eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern (Karotiden) ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn Symptome wie Schwindelgefühle, Sehprobleme oder Bewusstseinsstörungen auftreten. Diese können Hinweise auf eine möglichweise unzureichende Blutzufuhr zum Gehirn sein.

Bei Verdachtsmomenten auf zerebrale Durchblutungsdefizite ist eine derartige Untersuchung angezeigt. Auch im Rahmen prä- oder postoperativer Bewertungen kann die Ultraschalltechnik zum Einsatz kommen. Personen mit bekannten Risikofaktoren für Gefäßkrankheiten, wie Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie (Bluthochdruck), Übergewicht, Nikotin- und Alkoholkonsum, sollten ebenfalls die Durchblutung ihrer Karotiden überprüfen lassen.

Darüber hinaus kann eine Ultraschalluntersuchung der Karotiden bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und anderen Herzerkrankungen vor Operationen dienlich sein, um das Risiko eines Schlaganfalls einzuschätzen. Hierbei spielt sie eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von gefährlichen Veränderungen im Gefäßsystem.

Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße: Bedeutung der Messergebnisse

Beim Ultraschall der Halsschlagadern werden essentielle Werte wie die Strömungsgeschwindigkeit und der Durchmesser der Arterien erfasst. Diese Messungen betreffen primär die Arteria carotis communis, interna und externa.

Strömungsgeschwindigkeit und Durchmesser variieren je nach Alter, wobei folgende Durchschnittswerte als Referenz dienen:

  • Arteria carotis communis: 6,0-6,2 mm
  • Arteria carotis interna: 4,7-4,9 mm
  • Arteria carotis externa: 4,0-4,3 mm

Das Blutvolumen, das durch die Gefäße fließt, wird üblicherweise in Millilitern pro Minute angegeben mit diesen Richtwerten:

  • Arteria carotis communis: 373-434 ml/min
  • Arteria carotis interna: 224-277 ml/min
  • Arteria carotis externa: 145-175 ml/min

Bei Überschreiten einer bestimmten Schwelle, einer Verengung von mehr als 70 Prozent – einer hochgradigen Stenose –, ist oft eine chirurgische Intervention geraten. Medizinische Leitlinien, unter anderem jene der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie, sind maßgeblich für derartige Empfehlungen.

Im Kontext der Herzinsuffizienz sind ebenfalls vergleichbare Messgrößen relevante Indikatoren; darunter die Auswurffraktion, speziell die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF), die angibt, welcher Anteil des Blutvolumens mit jedem Herzschlag aus dem linken Ventrikel gepumpt wird.

Verschiedene Kategorien der Herzinsuffizienz, werden anhand dieser Messungen definiert und klassifiziert:

  1. HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction)
  2. HFrEF (Heart Failure with reduced Ejection Fraction)
  3. HFmREF (Heart Failure with mid-range Ejection Fraction)

Untersuchung der Halsschlagader durch Ultraschall

Fachärzte verschiedener Disziplinen sind berechtigt, eine Carotis-Duplex-Sonographie, also eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader, durchzuführen. Die Voraussetzung ist, dass sie über das erforderliche Ultraschalldiagnostikgerät verfügen und entsprechend geschult sind. In vielen Fällen bieten Internisten, spezialisierte Gefäßmediziner oder Kardiologen diese Art der Diagnostik an.

Auch Allgemeinmediziner, die sich auf diesem Gebiet weitergebildet haben, können die Untersuchung anbieten, sofern die technische Ausrüstung in ihrer Praxis vorhanden ist.

Untersuchung der Halsschlagader: Potenzielle Gefahren und Unannehmlichkeiten

Bei der Halsschlagader-Sonographie treten durch die Anwendung des Ultraschalls selbst keinerlei Risiken auf. Es handelt sich um ein risikofreies Verfahren. Sollten allerdings Auffälligkeiten erkennbar sein, kann dies zu zusätzlichen Untersuchungen wie einer Computertomographie (CT) führen.

Diese Folgeuntersuchungen können den Patienten ionisierender Strahlung und in manchen Fällen auch Kontrastmitteln aussetzen, was Nebenwirkungen nach sich ziehen könnte oder möglicherweise langfristige Auswirkungen auf den Körper hat.

  • Genauigkeit abhängig von Fachpersonal: Die Präzision der Ultraschalluntersuchung variiert je nach Erfahrung des ausführenden Mediziners.
  • Mögliche Fehldiagnosen: Unklare oder inkorrekte Diagnoseergebnisse sind möglich, besonders wenn keine Symptome vorliegen.

Die Maßstäbe der Untersuchung und Diagnostik sind hoch, dennoch sollte beachtet werden, dass jede medizinische Beurteilung Fehlinterpretationen unterliegen kann und eventuell zu weiterführenden diagnostischen Verfahren führt.

Kosten für Ultraschalluntersuchungen der Halsgefäße

Bei spezifischen Beschwerden oder Verdacht auf Verengungen der Blutgefäße übernehmen staatliche Gesundheitsdienste die Kosten für eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße. Auch im Rahmen eines Gesundheitschecks ist eine Kostenerstattung möglich: einmalig ab 18 Jahren und alle drei Jahre nach dem 35. Lebensjahr.

Wenn es sich jedoch um eine zusätzliche präventive Maßnahme handelt und keine spezifischen Beschwerden vorliegen, fallen die Ultraschalluntersuchungen unter individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) und sind vom Patienten selbst zu tragen. Die Preise variieren hier normalerweise zwischen 50 EUR und 90 EUR pro untersuchter Halsseite.

Unterschiede zwischen Carotis-Doppler und Carotis-Duplex Bildgebung

Bei der Carotis-Duplex-Bildgebung werden gleichzeitige Visualisierungen ermöglicht: ein Bild der Halsschlagader zeigt sowohl die Arterienwand als auch eine grafische Darstellung des Blutflusses. Diese Visualisierung kann sowohl farbig als auch in schwarz-weiß auf dem Bildschirm dargestellt werden und umfasst eine Flusskurve des Blutstromes.

Im Gegensatz dazu liefert der Carotis-Doppler-Ultraschall nur Informationen über die Blutflussgeschwindigkeit. Durch eine spezielle Technik kann der Mediziner die Blutströmung nicht nur visuell erfassen, sondern auch akustisch wahrnehmen. Engstellen in der Carotis können damit identifiziert und Blutdruckmessungen durchgeführt werden, auch wenn der Puls nicht mehr fühlbar ist. Diese Einsichten sind für die medizinische Diagnostik wesentlich.

Beide Verfahren basieren auf Ultraschalltechnik und werden regelmäßig in medizinischen Einrichtungen eingesetzt. Die Wahl der Methode wird vom Arzt je nach individuellem Fall getroffen. Für den Patienten unterscheidet sich vor allem die Beschaffenheit des Ultraschallkopfes. Bei einer Duplex-Sonographie ist die Kontaktfläche größer und länglich geformt, während beim Doppler-Ultraschall eine kleinere, stiftähnliche Sonde verwendet wird.