Asthma Cardiale: Symptome, Ursachen und Behandlung

Asthma cardiale, auch Herzasthma genannt, ist ein Zustand, der vor allem nachts seine Symptome zeigt. Betroffene Personen erleben plötzlich starken Husten und pfeifendes Atmen, was sie aus dem Schlaf reißt. Eine Verbesserung der Beschwerden tritt oft beim Sitzen ein. Trotz dieser vorübergehenden Linderung nehmen die Hustenanfälle in ihrer Häufigkeit zu und können schließlich in Atemnot übergehen, wodurch ein Krankenhausaufenthalt zumeist unvermeidbar wird.

Diese spezielle Form des Asthmas ist eng mit dem Herzen verknüpft. Daher rührt die Bezeichnung Herzasthma, welche den durch das Herz verursachten Husten beschreibt. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig eine angemessene Behandlung einzuleiten und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Was ist Herzasthma?

Herzasthma ist eine Form von Atemnot, die durch eine Herzschwäche, medizinisch als Herzinsuffizienz bezeichnet, verursacht wird. Diese Symptomatik ist nicht als eigenständige Krankheit zu klassifizieren, sondern als ein bedeutsames Anzeichen für eine zugrunde liegende Herzerkrankung. Im Gegensatz zum Bronchialasthma, welches durch Lungenprobleme gekennzeichnet ist und häufig allergische Reaktionen umfasst, tritt Herzasthma als Folge einer mangelhaften Herzfunktion auf:

  • Ursache: Ungenügende Herzleistung
  • Symptome: Husten, pfeifendes Atmen, Kurzatmigkeit
  • Risiken: Unbehandelt können ernsthafte Komplikationen entstehen

Ursachen für Herzbedingtes Asthma

Herzbedingtes Asthma, bekannt als Asthma cardiale, hat seine Wurzeln meist in der nachlassenden Leistung der linken Herzhälfte, die eine adäquate Blutzirkulation im Körper erschwert. Die resultierende linksseitige Herzinsuffizienz führt dazu, dass Blut sich zurückstaut, unter anderem bis in die Lunge. Daher erhöht sich der Druck auf das Lungengewebe, was zum Übertritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Lungenbläschen führt. Ein solches Lungenödem beeinträchtigt den lebenswichtigen Gasaustausch stark.

Die Symptome dieser Erkrankung sind vielfältig und schließen ein:

  • Atembeschwerden, besonders bei Anstrengung
  • Schnelle Ermüdung
  • Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen

Diese Erscheinungen signalisieren oft eine ernste gesundheitliche Störung und nicht nur typische Alterserscheinungen.

Mögliche Auslöser einer Herzinsuffizienz:

Nicht zu vernachlässigen ist auch der genetische Einfluss. Obgleich Asthma cardiale an sich nicht vererbt wird, können erbliche Prädispositionen zu Herzerkrankungen das Risiko erhöhen. Familienhistorie von Herzerkrankungen kann prädisponierend für die Entwicklung eines Asthma cardiale wirken.

Symptome des Herzasthmas

Herzasthma manifestiert sich oft unerwartet und kann durch folgende Anzeichen erkannt werden:

  • Nächtlicher Reizhusten
  • Atembeschwerden, tagsüber sowie in der Nacht
  • Rasche physische Erschöpfung
  • Rasselnde Geräusche beim Atmen, bedingt durch die Flüssigkeit in der Lunge
  • Dyspnoe, Atemnot mit möglichen Panikreaktionen

Die Symptomatik ist eine Reaktion auf die Akkumulation von Flüssigkeit in den Alveolen, wobei der Körper versucht, diese durch Husten zu eliminieren. Besonders im Liegen treten die Beschwerden auf, da sich das Blut im Lungenkreislauf staut.

Eine vorübergehende Linderung ist oft durch eine Änderung der Körperposition möglich. Die Gefahr eines Lungenödems besteht jedoch weiter und kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen, der sofortige medizinische Hilfe erfordert.

Diese Symptome können ebenfalls auf eine Schwäche der linken Herzkammer hindeuten, die für die Verteilung des sauerstoffreichen Blutes von den Lungen in den Rest des Körpers verantwortlich ist.

Erkennung von Herzasthma: Diagnostische Methoden

Bei Verdachtsfällen von Herzasthma ist eine sofortige medizinische Abklärung essentiell. Die Symptomatik, die beispielsweise nächtlichen Husten und Schwierigkeiten bei der Atmung umfasst, benötigt eine genaue Analyse, um eine etwaige Linksherzschwäche zu identifizieren. Hierzu stehen Ärzten verschiedene Verfahren zur Verfügung:

  • Medizinische Vorgespräche:
    In einem detaillierten Dialog erörtern Ärzte die medizinische Vorgeschichte des Patienten. Es wird nach früheren Herzerkrankungen in der Familie gefragt, sowie nach dem genauen Auftreten und der Art der Symptome.
  • Körperliche Begutachtung:
    Ärzte hören mittels eines Stethoskops die Atemgeräusche ab. Dabei achten sie auf Anomalien wie Rasselgeräusche oder sehr leise Atemwege, ein Phänomen bekannt als „stille Lunge“. Ergänzt wird dies durch Lungenfunktionstests.
  • Labortests:
    Spezielle Blutuntersuchungen geben Aufschluss über Werte, die bei Asthma verändert sein können. Hierzu zählen unter anderem das B-Typ Natriuretische Peptid, Leberwerte, Elektrolytkonzentrationen und die Eosinophilenzahl. Eine Blutgasanalyse hilft zudem, ein Lungenödem zu erkennen.
  • Bildgebende Verfahren:
    Eine Röntgenaufnahme des Brustbereichs ermöglicht den Einblick in Lunge und Herz. Dadurch kann eine Herzvergrößerung oder ein Blutrückstau in die Lunge festgestellt werden, was wichtige Indikatoren für Herzinsuffizienz sind.

Falls die initialen Testergebnisse auf eine Herzschwäche als Ursache des Asthmas hindeuten, wird das Herz weiterführend untersucht. EKG, Herzultraschall und Kardio-MRT sind Beispiele für diese weiterführenden Untersuchungen.

Behandlungsansätze bei Herzbedingtem Asthma

In der Akutphase des herzbedingten Asthmas äußern sich Symptome vermehrt in liegender Position. Sitzen mit erhöhtem Oberkörper kann initial entlastend wirken. Schwere Atemnot erfordert das Wählen der Notfallnummer 112. Im medizinischen Umfeld bekommen Patienten häufig Medikamente, die überschüssiges Wasser im Körper reduzieren, und dadurch den Druck im Lungenkreislauf verringern.

Für die Langzeittherapie stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung der zugrundeliegenden Herzschwäche zur Verfügung:

  • ACE-Blocker: Senken den Blutdruck und mindern so die Belastung des Herzens.
  • Beta-Blocker: Vermindern die Herzfrequenz, wodurch der Sauerstoffbedarf des Herzens sinkt.
  • Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Hemmer (ARNI): Steigern den Pegel der natriuretischen Peptide, die den Salz- und Wasserhaushalt regulieren und dadurch den Blutdruck senken.
  • Diuretika: Fördern die Ausscheidung von Flüssigkeit durch die Nieren und wirken so Flüssigkeitsansammlungen entgegen.
  • SGLT2-Inhibitoren: Unterstützen die Ausscheidung von Flüssigkeit und Natrium, wodurch Herz und Nieren entlastet werden und Symptome wie Wassereinlagerungen in den Beinen verringert werden.

Diesen Medikamenten ist vornehmlich die Behandlung systolischer Herzschwäche vorbehalten. Das Management diastolischer Herzschwäche umfasst maßgeblich ein angepasstes körperliches Trainingsprogramm.

Inhalatoren, die bei bronchialem Asthma eingesetzt werden, sind bei herzbedingtem Asthma nicht wirksam. Diese Erkrankung resultiert aus einem Rückstau des Blutes in der Lunge und nicht aus einer Verengung der Bronchien.

Umgang mit Herzschwäche und Asthma-Kardiale

Menschen mit Herzinsuffizienz können ihr Wohlbefinden aktiv gestalten, indem sie ihre Lebensweise an ihre gesundheitlichen Bedürfnisse anpassen. Ein Schlüsselaspekt ist eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus ist es förderlich, körperliche Aktivitäten durchzuführen, die zum Fitnesslevel passen und nicht überfordern. Der Verzicht auf Nikotin und Alkohol ist ebenfalls empfehlenswert. Diese Maßnahmen unterstützen das Herz und können Symptome wie Asthma cardiale vorbeugen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die konsequente Einnahme von Medikamenten:

  • Regelmäßige Medikation: Konstante Therapietreue unterstützt die Wirksamkeit der Behandlung.
  • Kontinuierliche ärztliche Betreuung: Regelmäßiger Kontakt zu medizinischen Fachkräften ermöglicht die Überwachung des Krankheitsverlaufs und notwendige Anpassungen der Therapie.

Lebensstil-Optimierungen

  • Ernährung: Wert legen auf gesunde, ausgewogene Kost.
  • Bewegung: Angepasstes Training, das die Herzfunktion stärkt und nicht überfordert.
  • Vermeidung von Suchtmitteln: Rauch- und alkoholfreier Lebensstil zur Minimierung der Herzbelastung.

Therapeutische Maßnahmen

  • Medizinische Überwachung: Die Krankheitsentwicklung sollte fortwährend kontrolliert werden.
  • Anpassung der Therapie: Gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um den Gesundheitszustand zu optimieren.

Es ist essenziell, den Verlauf der Herzkrankheit unter regelmäßiger ärztlicher Aufsicht zu halten, damit entsprechend reagiert werden kann, sollte Asthma cardiale auftreten. Die konsequente Einhaltung der ärztlichen Ratschläge und Behandlungspläne erhöht die Chancen auf eine Verbesserung der Lebensqualität trotz der Diagnose Herzinsuffizienz.