Globale Herzinsuffizienz: Ursachen, Symptome und Behandlungsstrategien

Eine globale Herzinsuffizienz liegt vor, wenn beide Kammern des Herzens nicht mehr in der Lage sind, genügend Blut zu pumpen.

Diese Erkrankung hat weitreichende Folgen für den gesamten Organismus, da sie nicht nur zu einem generellen Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit führt, sondern auch Wassereinlagerungen im Körper und Schwierigkeiten beim Atmen verursacht.

Die globale Herzinsuffizienz, auch biventrikuläre Herzinsuffizienz genannt, lässt sich an einer Vielzahl von Symptomen erkennen.

Um dieses Leiden zu verstehen, ist es wichtig, die zugrundeliegenden Ursachen zu kennen. In diesem Artikel werden zudem die unterschiedlichen Formen des Herzversagens beleuchtet, um ein umfassendes Bild dieser Erkrankung zu vermitteln.

Ursachen: So entsteht eine globale Herzschwäche

Herzinsuffizienz – oft als Herzschwäche bezeichnet – ist eine Erkrankung, bei der das Herz seine Pumpleistung nicht mehr vollständig aufrechterhalten kann. Pro Tag bewegt das Herz rund 10.000 Liter Blut durch den menschlichen Körper.

Mehrere Faktoren können die Herzleistung beeinträchtigen. In den meisten Fällen beginnt dies mit einer Beeinträchtigung der linken Seite des Herzens – eine sogenannte Linksherzinsuffizienz.

Diese Schwäche kann sich auch auf die rechte Herzhälfte ausweiten. Die Folge ist eine globale Herzinsuffizienz, bei welcher beide Herzseiten betroffen sind und ihre Funktionen reduziert sind.

Weg des Blutes durch das Herz:

  • Angereichert mit Sauerstoff in der Lunge, erreicht das Blut den linken Vorhof und wird in die linke Kammer gepumpt.
  • Mit hohem Druck treibt die linke Kammer das Blut durch die Arterien bis in die kleinen Gefäße.
  • Nach der Sauerstoffabgabe fließt das Blut zum rechten Vorhof zurück und wird in die rechte Kammer befördert.
  • Von dort strömt es wieder in die Lungen, um Sauerstoff aufzunehmen und den Kreislauf von neuem zu beginnen.

Für weiterführende Informationen bieten wir ein Video, das den Blutfluss im Herzen detailliert erklärt.

Verständnis von Herzschwäche

Bei Herzinsuffizienz ist das Blutverteilungssystem teilweise gestört. Gründe hierfür liegen einerseits in der Fähigkeit des linken Herzteils, welcher das vom Körper entgegengenommene sauerstoffreiche Blut ungenügend weiterleitet.

Dies manifestiert sich entweder als systolische Dysfunktion, bei der die linke Herzkammer sich unzulänglich zusammenzieht und folglich schwächer pumpt, oder als diastolische Herzinsuffizienz, wobei sie verhärtet und somit weniger Blutvolumen aufnimmt.

Die rechte Herzseite hat auch mit Einschränkungen zu kämpfen; sie befördert weniger sauerstoffarmes Blut zurück in die Lungen. Herzprobleme wie koronare Erkrankungen (z.B. durch einen Herzinfarkt), Bluthochdruck, Arrhythmien oder angeborene Herzdefekte können Herzschwäche auslösen.

Langfristig kann sich dadurch das Herz vergrößern und seine Funktion beeinträchtigen.

Globale Herzinsuffizienz: Symptome im Überblick

Bei Patienten mit globaler Herzinsuffizienz treten kombinierte Symptome aufgrund von Schwächen im linken und rechten Herzventrikel auf. Ein häufiges Anzeichen ist eine schnelle Ermüdung während alltäglicher Aktivitäten, welche eine unterbrechende Pause erforderlich machen, beispielsweise bei schnellem Gehen oder beim Treppensteigen.

Zentrale Symptome der globalen Herzschwäche:

  • Atemprobleme: Dyspnoe oder Kurzatmigkeit, gelegentlich begleitet von rasselnden Geräuschen beim Atmen; dies kann auch zu Husten führen.
  • Eingeschränkte körperliche Ausdauer: Eine allgemein reduzierte Fähigkeit, körperliche Belastungen zu ertragen.
  • Schwellungen: Ödeme, die sich in geschwollenen Knöcheln, Fußrücken und Beinen zeigen.
  • Sichtbare Venen: Halsvenen können gestaut sein und erweiterten wirken.
  • Gewichtszunahme: Unerwartete Zunahme des Körpergewichts könnte auftreten.
  • Nächtliches Wasserlassen: Betroffene Personen müssen öfter in der Nacht zur Toilette.
  • Unregelmäßiger Herzschlag: Herzrhythmusstörungen sind keine Seltenheit.

Geschwollene Gliedmaßen und Atembeschwerden sind manchmal auf eine Akkumulation von Flüssigkeit im Körper zurückzuführen. Diese Flüssigkeitsansammlung entsteht durch einen Rückstau des Blutes, da das Herz mit dem Rücktransport überfordert ist.

Dadurch dringt Blutplasma in umliegendes Gewebe ein. Über die Nacht wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Nieren geleitet und führt zu vermehrtem nächtlichen Wasserlassen.

Rückwärts- und Vorwärtsversagen bei globaler Herzinsuffizienz

Die Dynamik des Blutkreislaufs ist essentiell für das Verständnis der Herzfunktionsstörungen. Sauerstoffgesättigtes Blut wird von den Lungen in die linke Seite des Herzens transportiert und anschließend in den gesamten Körper geleitet.

Sauerstoffarmes Blut fließt hingegen in die rechte Herzhälfte und von dort zurück in die Lungen. Eine beidseitige Schwächung der Pumpfunktion des Herzens, allgemein als globale Herzinsuffizienz bezeichnet, kann zu zwei unterschiedlichen Versagenstypen führen:

  • Rückwärtsversagen: Hierbei reicht die Pumpkraft des Herzens nicht aus, Blut effektiv zurück zum Herzen und weiter Richtung Lunge zu befördern. Es resultiert eine Blutstauung, die sich häufig durch Wasseransammlungen in Lungen, Beinen, Füßen und Knöcheln bemerkbar macht.
  • Vorwärtsversagen: Diese Form charakterisiert sich durch einen unzureichenden Druckaufbau in den Arterien, wodurch die Blutzirkulation zum und vom Herzen verlangsamt wird. Es kommt zu einer reduzierten Sauerstoffzufuhr zu den Organen und Muskeln, was schnelle Erschöpfung und Atemnot zur Folge haben kann.

Spezifische Symptome des Rückwärtsversagens umfassen Wassereinlagerungen, die im Falle der Lungen zur Atemnot führen können. Personen, die am Vorwärtsversagen leiden, neigen zu rascher Müdigkeit und Kurzatmigkeit, besonders bei körperlichen Anstrengungen.

Wichtig: Bei Anzeichen globaler Herzinsuffizienz sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, um durch frühzeitige Behandlung die Symptome effektiv zu kontrollieren.

Eine Beeinträchtigung der Pumpfunktion des Herzens kann dadurch in zwei wesentlichen Fließrichtungen des Blutkreislaufs erkennbar sein.

Risikofaktoren für eine Globale Herzschwäche

Biventrikuläre Herzschwäche tritt auf, wenn die Krankheit zunächst unerkannt bleibt. Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um die Entwicklung einer allumfassenden Herzschwäche zu vermeiden.

Risikofaktor Beschreibung Präventionsmaßnahmen
Tabakkonsum Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Rauchstopp
Hoher Alkoholkonsum Zu viel Alkohol kann den Blutdruck erhöhen und das Herz schwächen. Mäßiger Alkoholkonsum
Adipositas Übergewicht belastet das Herz und fördert Hypertonie und Diabetes. Gewichtsreduktion durch gesunde Ernährung und Bewegung
Diabetes Diabetes mellitus Typ 2 ist ein starker Risikofaktor für Herzschwäche. Blutzuckerkontrolle, gesunde Ernährung, Bewegung
Depression Depressive Verstimmungen können indirekt das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen. Psychologische Beratung und Behandlung
Nierenschwäche Chronische Nierenleiden erhöhen das Risiko für Herzinsuffizienz. Regelmäßige Nierenfunktionsprüfungen, angemessene Behandlung

Mit fortschreitendem Alter steigt die Prävalenz der Herzschwäche. Eine Untersuchung zeigt folgende Zahlen:

  • 6,9 % der 65- bis 69-Jährigen sind betroffen
  • 24,5 % der 80- bis 84-Jährigen zeigen Symptome

Obgleich Männer und Frauen von der Erkrankung betroffen sind, erhalten Frauen durchschnittlich in höherem Alter die Diagnose.

Strategien zur Bekämpfung der Herzschwäche

Medikamentöse Therapie: Zu den Hauptpfeilern in der Behandlung zählen Medikamente, die:

  • Flüssigkeitsansammlungen reduzieren
  • Blutdruckwerte regulieren
  • Herzschutzwirkungen entfalten

Es ist essenziell, dass Patienten die ärztliche Verschreibung präzise befolgen, um eine Verschlimmerung des Zustands zu verhindern.

Lebensstiländerungen:

  • Körperliche Aktivität: Mit ärztlicher Beratung können Betroffene ein individuell abgestimmtes Bewegungsprogramm beginnen, welches das Wohlbefinden steigert und Beschwerden lindert.

Relevante Themen: