Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) verstehen

Herzrhythmusstörungen sind ein weitverbreitetes medizinisches Phänomen, das Betroffene oft als unregelmäßige oder aussetzende Herzschläge wahrnehmen. Diese Störungen können unterschiedliche Formen annehmen und variieren in ihrer Intensität von harmlosen Unregelmäßigkeiten bis hin zu potenziell lebensbedrohlichen Zuständen.

Es ist entscheidend, dass die verschiedenartigen Symptome richtig interpretiert und entsprechende diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten und mögliche schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Die medizinische Wissenschaft unterscheidet verschiedene spezifische Formen von Herzrhythmusstörungen, die jeweils ihre eigene Definition und Symptomatik haben.

Eine sorgfältige Diagnose ist notwendig, um festzustellen, welche Art der Rhythmusstörung vorliegt, und um die optimale Behandlungsmethode zu ermitteln. Ärzte stehen eine Reihe von Behandlungsoptionen zur Verfügung, die darauf abzielen, die Normalität des Herzrhythmus wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patienten signifikant zu verbessern.

Das wichtigste auf einen Blick:
  • Vielfältige Symptome: Herzrhythmusstörungen manifestieren sich durch eine Reihe von Symptomen, von kaum spürbaren Unregelmäßigkeiten bis zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen.
  • Wichtigkeit der Diagnose: Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die Art der Herzrhythmusstörung zu identifizieren und eine effektive Behandlung einzuleiten.
  • Verschiedene Arten: Es gibt spezifische Formen von Herzrhythmusstörungen, jede mit ihrer eigenen Definition und Symptomatik.
  • Behandlungsoptionen: Ärzte verfügen über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
  • Früherkennung und Behandlung: Um schwerwiegende Folgen zu vermeiden, ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.

Definiton: Was sind Herzrhythmusstörungen?

Herzrhythmusstörungen, auch bekannt als Arrhythmien, sind Unregelmäßigkeiten in der Schlagfolge des Herzens. Sie entstehen, wenn die elektrischen Impulse, die die Herzschläge koordinieren, nicht richtig funktionieren, was dazu führt, dass das Herz entweder zu schnell (Tachykardie), zu langsam (Bradykardie) oder unregelmäßig schlägt.

Arrhythmien können harmlos oder ein ernstes gesundheitliches Problem darstellen, abhängig von der Art der Störung und dem Zustand des Herzens. Sie können verschiedene Ursachen haben, einschließlich Herzkrankheiten, Imbalance von Elektrolyten im Blut, Veränderungen im Herzmuskel oder die Wirkung von Medikamenten. Die Symptome können variieren und reichen von kaum wahrnehmbaren bis zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Herzrhythmusstörung einfach erklärt für Kinder

Stell dir vor, dein Herz ist wie eine Uhr, die immer gleichmäßig ticken sollte, um die Zeit richtig zu halten. Manchmal fängt die Uhr aber an, zu schnell zu ticken, zu langsam, oder sie macht sogar unerwartete Pausen. Wenn das passiert, ist es so, als hätte dein Herz eine Herzrhythmusstörung, auch Arrhythmie genannt.

Das bedeutet, dein Herz schlägt nicht so, wie es sollte – manchmal zu schnell, als ob die Uhr versucht, die verlorene Zeit aufzuholen (das nennt man Tachykardie), manchmal zu langsam, fast so, als ob die Uhr fast stehen bleibt (Bradykardie), oder es tickt unregelmäßig, wie wenn die Zeiger der Uhr hin und her springen, statt glatt zu laufen.

Manchmal merkt man das kaum und es ist nicht schlimm, aber manchmal kann es bedeuten, dass man Hilfe braucht, damit die „Uhr“ – also dein Herz – wieder richtig tickt.

Ursachen von Arrhythmien

Elektrische Signale im rechten Vorhof des Herzens initiieren die Kontraktion des Herzmuskels und führen zum Herzschlag. Bei normaler Funktion werden diese Signale regelmäßig freigesetzt und verbreiten sich effizient im Herzmuskel, was dem Herzen erlaubt, sich dem jeweiligen Bedarf entsprechend schneller oder langsamer zusammenzuziehen. Dies sorgt dafür, dass genügend Blut durch den Körper gepumpt wird. Der Herzschlag eines ruhenden Erwachsenen liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute.

Es kann zu Unterbrechungen bei der Generierung dieser elektrischen Signale kommen. Dies beeinträchtigt auch deren Weiterleitung, wodurch das Herz nicht mehr im normalen Takt schlägt und Arrhythmien auftreten. Ärzte bezeichnen solche Zustände als Arrhythmie, welche das Herz aus dem regulären Rhythmus wirft und zu einer veränderten Herzfrequenz führt, die sich wie folgt äußern kann:

  • Tachykardie: Über 100 Schläge pro Minute
  • Bradykardie: Unter 60 Schläge pro Minute
  • Unregelmäßige Schlagfolge

Sollte der Herzschlag dauerhaft unter 60 Schläge pro Minute fallen, ist ärztliche Beratung ratsam, um eine Bradykardie, bei der das Herz zu langsam schlägt, auszuschließen. Dadurch verursachte Symptome können Schwindel und Unwohlsein beinhalten. Zu den möglichen Auslösern einer Bradykardie zählen:

  • Hypoaktivität der Schilddrüse
  • Exposition gegenüber niedrigen Temperaturen
  • Medikamenteneinnahme

Ein Herzschlag, der im Ruhezustand über 100 Schläge pro Minute liegt, wird als Tachykardie klassifiziert. In solchen Fällen sollte zur Abklärung der Ursachen ebenso ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Symptome: Mögliche Anzeichen für eine Herzrhytmusstörung

Herzphasen können gelegentlich aus dem Takt geraten, dies kann durch verschiedene emotionale Zustände oder stressige Lebenslagen beeinflusst werden. Wenn folgende Indikatoren bemerkbar werden, könnte dies auf Arrhythmien hinweisen:

Symptom Beschreibung
Beschleunigter Herzschlag oder inkonsistente Herzaktivität Unregelmäßige Herzschläge, die schneller als gewöhnlich sind.
Verlangsamter Herzschlag Ein Herzschlag, der langsamer ist als normal, was zu Schwindel oder Schwächegefühl führen kann.
Deutlich spürbare Herzaktivität Starkes Herzpochen, das im Brustbereich, Hals oder Ohren wahrgenommen wird.
Schwindelgefühl und Brechreiz Ein Gefühl der Benommenheit, das bis zum Erbrechen führen kann.
Innere Unruhe Ein Zustand von Nervosität oder Angst, der ohne ersichtlichen Grund auftritt.
Gefühl der Leichtfertigkeit bis hin zu Bewusstlosigkeit Leichte Kopfsymptome, die in Ohnmacht übergehen können.
Empfinden von Angst Unspezifische Angstgefühle, die nicht durch äußere Umstände begründet sind.

Zusätzlich können bestimmte Erkrankungen eine Arrhythmie auslösen:

Krankheit Potentieller Einfluss auf Arrhythmien
Schilddrüsenfunktionsstörungen Über- oder Unterfunktion kann Herzrhythmus beeinflussen.
Kaliumdefizit im Körper (Hypokaliämie) Ein Mangel an Kalium kann zu Herzrhythmusproblemen führen.
Koronare Herzkrankheit (KHK) Verengungen der Herzkranzgefäße können Arrhythmien begünstigen.
Entzündung des Herzmuskels Entzündliche Prozesse im Herzmuskel können Arrhythmien auslösen.
Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien) Strukturelle Veränderungen des Herzmuskels beeinflussen den Herzrhythmus.

Eine zugrundeliegende Krankheit muss behandelt werden, um weiteren Schaden zu vermeiden. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Personen Veränderungen ihres Herzschlages wahrnehmen, manchmal treten diese ohne erkennbare Symptome auf.

Insbesondere ältere Menschen sollten ihre Herzgesundheit regelmäßig ärztlich untersuchen lassen, auch wenn keine offensichtlichen Beschwerden vorliegen.

Formen: Diese Arten einer Arrhythmie gibt es

Wenn der Herzschlag signifikant variiert, kann dies, abhängig von der genauen Ursprungsstelle der Störung im Herzen, zu einer lebensgefährlichen Situation führen. Ärzte differenzieren bei Herzrhythmusstörungen zwischen Zuständen wie Vorhofflimmern, Kammerflimmern und Extrasystolen, da der Entstehungsort der Arrhythmie maßgeblich die Schwere der Erkrankung bestimmt.

Vorhofflimmern (Atriale Arrhythmie)

Vorhofflimmern stellt eine der verbreitetsten Arten von Herzrhythmusstörungen dar, von der etwa 1% der deutschen Bevölkerung betroffen ist. Bei dieser Störung kontrahieren die Vorhöfe des Herzens nicht mehr in ihrer üblichen Weise, was häufig auf eine fehlerhafte Übertragung der elektrischen Signale zurückzuführen ist.

Diese Fehlfunktion führt dazu, dass das Herz weniger Blut durch den Körper pumpt und erhöht das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln, die den Blutfluss an verschiedenen Körperstellen blockieren können. Ohne ärztliche Intervention kann ein solches Gerinnsel im schlimmsten Fall einen Schlaganfall verursachen.

Viele Menschen mit Vorhofflimmern spüren keine Symptome, was die Diagnose erschwert. Wenn Symptome vorhanden sind, können sie sich wie folgt äußern:

  • Schneller Puls
  • Deutlich wahrnehmbarer Herzschlag
  • Herzstolpern
  • Benommenheit
  • Schwindel oder Schwächegefühl

Mediziner klassifizieren Vorhofflimmern auch nach seiner Dauer in verschiedene Typen:

Typ Beschreibung
Paroxysmales Vorhofflimmern Tritt unregelmäßig auf und endet von selbst.
Persistierendes Vorhofflimmern Dauert länger als sieben Tage und endet nicht ohne Behandlung.
Permanentes Vorhofflimmern Hält dauerhaft an, länger als ein Jahr.

Obwohl Vorhofflimmern per se nicht unmittelbar lebensgefährlich ist, kann es unbehandelt das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen und somit die Lebenserwartung potenziell verringern.

Zusätzliche Informationen: Vorhofflattern
Eine ähnliche Störung, Vorhofflattern, ist durch einen extrem schnellen, aber regelmäßigen Herzschlag charakterisiert, der in der Regel vom rechten Vorhof ausgeht.

Die Vorhöfe kontrahieren dabei extrem schnell, mit einer Frequenz von 240 bis 340 Schlägen pro Minute, wobei nicht jede Erregung an die Herzkammern weitergeleitet wird. Dies kann zu Symptomen wie Schwindel, Atemnot oder Brustschmerzen führen.

Vorhofflattern tritt typischerweise bei Personen auf, die bereits einen Herzinfarkt hatten oder an Bluthochdruck leiden. Ein EKG ermöglicht die Diagnose und die Einleitung einer passenden Therapie.

Kammerflimmern (Ventrikuläre Arrhythmie)

Kammerflimmern stellt eine äußerst ernsthafte Form der Herzrhythmusstörung dar, die ihren Ursprung in den Herzkammern hat. Der medizinische Begriff für Kammerflimmern ist „Ventricular Fibrillation“ (abgekürzt VF oder VFib).

Diese Störung zeichnet sich durch eine außerordentlich hohe Herzfrequenz aus, die über 320 Schläge pro Minute erreichen kann, was dazu führt, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen. In einigen Situationen kann die Pumpfunktion des Herzens sogar gänzlich aussetzen.

Interessanter Fakt: Wenn die Herzfrequenz zwischen 250 und 320 Schlägen pro Minute liegt, wird dies von Fachleuten als Kammerflattern bezeichnet. Dies kann sich potenziell zu Kammerflimmern weiterentwickeln.

Infolge von Kammerflimmern können Betroffene das Bewusstsein verlieren oder einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Dies stellt einen dringenden medizinischen Notfall dar, der sofortige ärztliche Intervention erfordert. Kammerflimmern kann zudem in Verbindung mit einem Herzinfarkt auftreten

Unterschied zwischen Kammerflimmern und Kammerflattern:

Zustand Herzfrequenz pro Minute Auswirkungen
Kammerflattern 250-320 Hohe Herzfrequenz, kann zu Kammerflimmern führen
Kammerflimmern Über 320 Extrem hohe Herzfrequenz, führt zu unzureichender Blutpumpfunktion oder deren Aussetzen
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Kammertachykardie

Die Kammertachykardie, bekannt als ventrikuläre Tachykardie, tritt auf, wenn das Herz außergewöhnlich schnell schlägt, sogar in Zeiten der Ruhe. Diese Form der Herzrhythmusstörung resultiert meist aus verschiedenen Herzkrankheiten, die die normale elektrische Signalübertragung im Herzen stören.

  • Definition: Eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz ungewöhnlich schnell schlägt, bekannt als ventrikuläre Tachykardie.
  • Ursachen: Oftmals zurückzuführen auf Herzkrankheiten, die die elektrische Impulsübertragung beeinträchtigen, wie Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkte. Besonders ältere Menschen sind häufig betroffen.
  • Mechanismus: Durch Schädigung verursachte übermäßig schnelle elektrische Impulse in den Herzkammern, definiert durch mehr als drei aufeinanderfolgende schnelle Herzschläge mit einer Frequenz zwischen 100 und 250 Schlägen pro Minute.
  • Symptome: Vorübergehende Beschleunigung des Herzschlags, oft als starkes Herzklopfen wahrgenommen. Kann bei Persistenz in Kammerflimmern übergehen, ein Zustand, der lebensbedrohlich ist.
  • Folgen kurzer Episoden: Kurze Episoden verursachen oft keine spürbaren Symptome und bleiben unbemerkt.
  • Folgen längerer Anfälle: Längere Anfälle können zu Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Atemnot, Brustschmerzen, Ohnmacht oder Kreislaufzusammenbrüchen führen.
  • Empfehlung: Es wird dringend empfohlen, bei Anzeichen einer Kammertachykardie ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche Risiken zu minimieren und Unterstützung zu erhalten.

Supraventrikuläre Tachykardien

Supraventrikuläre Tachykardien treten auf, wenn das Herz ungewöhnlich schnell schlägt, typischerweise aufgrund einer Störung im Bereich der Herzvorhöfe. Diese Art der Herzrhythmusstörung ist zwar häufig, aber meistens harmlos und dauert selten länger als einige Minuten.

Aspekt Details
Charakteristik Erhöhte Herzschlagfrequenz, hauptsächlich aus den Vorhöfen stammend
Ursache Störung in der Signalweiterleitung innerhalb der Herzvorhöfe
Symptome Von keinen spürbaren Beschwerden bis zu ausgeprägtem Herzstolpern, Schwindel und Ohnmachtsanfällen
Zielgruppe Oft junge und gesunde Menschen; kann bei Personen mit Herzkrankheiten schwerwiegender sein
Behandlungsnotwendigkeit Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist eine ärztliche Untersuchung angezeigt

Extrasystolen – zusätzliche Herzschläge

Zusätzliche Herzschläge, die als Extrasystolen bezeichnet werden, zeichnen sich durch ihr unabhängiges Auftreten vom normalen Herzschlagrhythmus aus und werden oft als Herzstolpern oder spürbare Aussetzer wahrgenommen. Sie können in Momenten der Ruhe sowie während körperlicher Anstrengung vorkommen.

  • Klassifikation: Ärzte unterscheiden zwischen supraventrikulären Extrasystolen, die ihren Ursprung in den Vorhöfen haben, und ventrikulären Extrasystolen, die in den Herzkammern entstehen.
  • Auslösende Faktoren: Zu den Faktoren, die Extrasystolen begünstigen können, zählen Übermüdung, Stress, exzessiver Konsum von Nikotin, Kaffee und Alkohol sowie die Einnahme bestimmter Medikamente.
  • Krankheiten als Auslöser: Bestimmte Erkrankungen können ebenfalls zur Entstehung von Extrasystolen führen. Bei wiederholtem Auftreten ist daher eine ärztliche Untersuchung zu empfehlen.
  • Häufigkeit: Besonders bei häufigem Herzstolpern sollte ein Arztbesuch in Betracht gezogen werden, um die Ursachen zu klären und eine angemessene Behandlung zu ermöglichen.
  • Harmlosigkeit: Obgleich Extrasystolen meist harmlos sind und keine ernsthafte Erkrankung darstellen, können sie bei manchen Personen zu Unbehagen führen.
  • Mögliche Symptome: Neben dem spürbaren Herzstolpern können Extrasystolen in einigen Fällen zu Symptomen wie Brustschmerzen, Übelkeit oder allgemeinem Unwohlsein führen.
  • Behandlungsansatz: In der Regel bedürfen Extrasystolen keiner spezifischen Behandlung, sofern sie keine weiteren Beschwerden verursachen und nicht auf eine zugrundeliegende Herzerkrankung hinweisen. Bei Beschwerden kann jedoch eine Behandlung zur Verbesserung der Symptome oder zur Behandlung der zugrundeliegenden Ursache erforderlich sein.

Diese Aufstellung bietet einen umfassenden Überblick über Extrasystolen, einschließlich ihrer Klassifikation, auslösenden Faktoren, der empfohlenen Vorgehensweise bei häufigem Auftreten und der allgemeinen Harmlosigkeit dieser Phänomene, sowie möglicher Symptome und Behandlungsansätze.

Diagnose von Herzrhythmusstörungen

Um Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren, setzen Ärzte auf unterschiedliche Methoden. Ein erster Hinweis kann ein unregelmäßiger oder beschleunigter Herzschlag sein, begleitet von Symptomen wie Schwindel oder Herzstolpern. Wenn solche Anzeichen auftreten, ist es wichtig, zeitnah medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Selbstüberwachung des Pulses, entweder durch direktes Fühlen oder mit einem Pulsmessgerät, kann erste Anhaltspunkte liefern. Dabei kann auch die Unterstützung durch nahestehende Personen hilfreich sein.

Für die genaue Diagnose ist jedoch ein Elektrokardiogramm (EKG) unerlässlich, mit dem die elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels aufgezeichnet und analysiert werden.

Ein Standard-EKG gibt Einblick in die momentane Herzaktivität, während ein Langzeit-EKG, das über 24 Stunden oder länger getragen wird, besonders bei intermittierend auftretenden Störungen wie Vorhofflimmern aussagekräftig ist. Bei spezifischen Störungen wie Kammerflimmern lassen sich im EKG unmittelbar charakteristische, unregelmäßige Muster erkennen.

Behandlungsmethoden bei Herzrhythmusstörungen

Manche Herzrhythmusprobleme erfordern keine medizinische Intervention, vor allem wenn sie harmlos sind und keine spürbare Beeinträchtigung der Lebensqualität mit sich bringen.

Dennoch können bei Vorhandensein symptomatischer Extrasystolen ohne eine organische Ursache therapeutische Maßnahmen ergriffen werden, die das subjektive Empfinden von Beunruhigung lindern.

Ein niedrig dosierter Betablocker kann verschrieben werden, wenn diese Extrasystolen durch Stress ausgelöst werden und eine erhöhte Herzfrequenz verursachen. Dieses Medikament reduziert die Wirkung von Stresshormonen und kann somit zu einer Verringerung des Herzstolperns beitragen.

Hier ist eine Behandlung angebracht:

  • Risiko eines plötzlichen Herztods
  • Möglichkeit von Schlaganfall aufgrund der Arrhythmie
  • Einfluss auf die physische Leistungsfähigkeit
  • Symptome wie Schwindel, Herzrasen oder starkes Unwohlsein

Arrhythmien, die im Zusammenhang mit einer schwerwiegenden Herzerkrankung wie koronarer Herzkrankheit oder Herzinfarkt stehen, werden als bedrohlich eingestuft. Hier werden spezifische Medikamente eingesetzt, wie Antiarrhythmika, die den Herzrhythmus stabilisieren und Häufigkeit sowie Schwere der Symptome reduzieren können.

Zu beachten ist, dass der Umgang mit Medikamenten individuell variieren kann und gewisse Medikamente zu Nebenwirkungen führen können. Es bedarf oftmals einer Anpassungsphase, um die passende Medikation und Dosierung zu finden.

Operative Behandlungsoptionen bei Vorhofflimmern

Eine Katheterablation kann durchgeführt werden, um den Ursprung der Herzrhythmusstörung zu identifizieren. Bei diesem Eingriff wird Gewebe im Reizleitungssystem mittels Hitze oder Kälte vernarbt, um die abnormen elektrischen Impulse zu blockieren.

Für den Fall, dass weder Medikamente noch die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung den Herzrhythmus regulieren können, kann bei schnellen Arrhythmien eine Elektrokardioversion angewendet werden. Dabei wird durch einen kurzen Stromstoß das Herzrasen oder die Tachykardie beendet. Dieses Verfahren wird bei Notfällen oder als geplante Behandlung in Narkose eingesetzt.

Ein Herzschrittmacher dient als Maßnahme bei langsamen Arrhythmien dazu, das Herz zu einem schnelleren Schlag zu bewegen und Symptome wie Schwindel zu verringern. Ebenfalls existieren spezielle Schrittmacherarten, wie Defibrillatoren, die einen Herzstillstand abwenden sollen.

Folgen einer Arrhythmie

Herzrhythmusstörungen, wenn sie unbehandelt bleiben, führen potenziell zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen. Hier sind einige Auswirkungen:

  • Herzschwäche: Oftmals führen anhaltende Arrhythmien zu einem übermäßigen Druck auf das Herz, was eine Herzschwäche zur Folge haben kann. Betroffene kämpfen dann mit Symptomen wie Müdigkeit, Atemnot und Ödemen in den unteren Extremitäten.
  • Schlaganfallrisiko: Blutgerinnsel, die sich aufgrund von Arrhythmien im Herzen bilden, können Blutgefäße, darunter im Gehirn, verstopfen. Dies äußert sich in plötzlichen, starken Kopfschmerzen, Sprachstörungen und Lähmungen, häufig einseitig.
  • Plötzlicher Herztod: Sollte Kammerflimmern auftreten und nicht mittels Defibrillation behoben werden können, besteht Lebensgefahr. Vorzeichen wie Dyspnoe, ein Druckgefühl im Brustbereich oder Schwindel sollten ernst genommen und umgehend ein Notarzt kontaktiert werden.

Eine frühzeitige Erkennung und Therapie von Herzrhythmusstörungen kann helfen, diesen schwerwiegenden Konsequenzen vorzubeugen. Es wird empfohlen, sich diesbezüglich ärztlich beraten zu lassen.