Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Symptome, Ursachen und Präventionsstrategien

Ein Herzinfarkt, medizinisch als Myokardinfarkt bezeichnet, ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die durch eine Verengung der Koronararterien entsteht. Diese Verengung behindert den Sauerstofftransport zum Herzmuskel, was zu einem Sauerstoffmangel in diesem lebenswichtigen Organ führt.

Ein fortschreitender Sauerstoffmangel kann letztlich einen Myokardinfarkt auslösen, dessen Symptome und Auswirkungen sich je nach betroffenem Bereich des Herzes unterscheiden können.

Risikofaktoren für die Entstehung eines Herzinfarktes können sowohl ein ungesunder Lebensstil als auch genetische Prädispositionen sein. Die rechtzeitige Erkennung der Symptome eines Herzinfarktes ist dabei essenziell, da der sofortige Eingriff zur Wiederherstellung des Blutflusses lebensrettend sein kann. Der Einsatz von Stents zur Wiedereröffnung der verengten Arterie ist eine gängige Behandlungsmethode.

Darüber hinaus kann ein Herzinfarkt auch langfristig eine Herzinsuffizienz nach sich ziehen, deren Ursachen denen des Infarkts ähnlich sind.

Definition: Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt, auch bekannt als Myokardinfarkt, ist eine ernste medizinische Notfallsituation, die auftritt, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Herzmuskels plötzlich unterbrochen wird. Diese Unterbrechung, meist verursacht durch ein Blutgerinnsel, verhindert die Sauerstoffversorgung des betroffenen Herzmuskelbereichs.

Ohne den notwendigen Sauerstoff beginnen die Zellen des Herzmuskels schnell abzusterben, was zu dauerhaften Schäden führen kann. Herzinfarkte sind eine Hauptursache von Morbidität und Mortalität weltweit und erfordern sofortige medizinische Intervention, um das Überleben und die Gesundheit des Patienten zu sichern.

Einfach erklärt für Kinder

Stell dir vor, dein Herz ist wie eine Pumpe, die Blut durch deinen ganzen Körper schickt. Damit es gut arbeiten kann, braucht es Sauerstoff, den es durch kleine Röhrchen, die Blutgefäße, bekommt.

Manchmal können diese Röhrchen durch Klumpen blockiert werden, ähnlich wie wenn ein Stück Kaugummi ein Strohhalm verstopft. Wenn das passiert, bekommt ein Teil des Herzens nicht genug Sauerstoff und fängt an wehzutun – das nennt man einen Herzinfarkt. Es ist, als würde ein Teil deines Herzens „Hunger“ leiden und deswegen nicht mehr richtig arbeiten.

Deshalb ist es wichtig, schnell Hilfe zu holen, damit die Ärzte das blockierte Röhrchen wieder öffnen und das Herz wieder glücklich machen können.

Herzinfarkt besser verstehen

Das menschliche Herz besteht aus zwei separaten Abschnitten, die durch eine Wand geteilt sind. Die Aufgabe der linken Kammer ist es, mit Sauerstoff angereichertes Blut in den gesamten Körper zu befördern.

Nach der Sauerstoffabgabe gelangt das Blut über die rechte Herzkammer zurück und wird von dort in die Lunge weitergeleitet, um erneut Sauerstoff aufzunehmen. Um die notwendige Energie für diesen Vorgang bereitzustellen, erhalten die Herzmuskeln von zwei Koronararterien sauerstoffreiches Blut.

Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn eine dieser Arterien blockiert ist, was zur Folge hat, dass Herzgewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dieses Ereignis, medizinisch als Myokardinfarkt bezeichnet, ist ein dringlicher Notfall, der sofortige Maßnahmen erfordert.

Die Zeitspanne, in der das betroffene Gewebe ohne Sauerstoffzufuhr auskommen muss, ist direkt proportional zur Größe des Schadens. Schwere, teils lebensbedrohliche gesundheitliche Auswirkungen können die Folge sein. Bei Verdachtsmomenten sollte demnach keine Zeit verloren und unverzüglich ein Notruf getätigt werden.

Formen eines Myokardinfarkts

Um ein besseres Verständnis der verschiedenen Arten und Formen von Herzinfarkten zu erhalten, ist hier eine übersichtliche Tabelle zusammengestellt. Sie zeigt die Hauptkategorien basierend auf der Lokalisation des Infarkts und der Art der Schädigung, die im EKG sichtbar wird.

Art/Form des Infarkts Beschreibung
Vorderwandinfarkt Betrifft die vordere Herzwand und weist oft deutliche Symptome auf.
Hinterwandinfarkt Betrifft die hintere Herzwand und kann symptomarm sein, wodurch er oft nicht bemerkt wird.
Seitenwandinfarkt Betrifft die seitlichen Wandbereiche des Herzmuskels.
ST-Hebungsinfarkt (STEMI) Zeigt eine deutliche ST-Hebung im EKG, was auf eine vollständige Blockade einer Hauptkoronararterie hinweist.
Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) Keine deutliche ST-Hebung im EKG, weist auf eine teilweise Blockade oder kleinere Schädigung hin.

Herzinfarkte können nach der Lokalisation ihres Auftretens und der betroffenen Seite des Herzens klassifiziert werden. Es wird zwischen einem Infarkt des rechten und des linken Herzens differenziert.

Ursachen und Risikofaktoren für Herzinfarkte

Ein Herzinfarkt kann häufig auf die koronare Herzkrankheit zurückgeführt werden. Diese ist durch Ablagerungen, sogenannte Plaques, in den Herzkranzgefäßen gekennzeichnet, die aus einer Verkalkung der Gefäße resultieren. Verschiedene Faktoren tragen zur Bildung dieser Plaques bei:

Schädliche Lebensgewohnheiten

  • Tabakkonsum
  • Mangel an körperlicher Aktivität
  • Ungesunde Ernährung

Diese schränken die Elastizität der Blutgefäße ein und verringern ihren Durchmesser. In einigen Fällen kann es zum Einreißen der Plaques kommen, was zu einer Ansammlung von Blutplättchen und der Bildung eines Thrombus führt, wodurch das Blutgefäß vollständig blockiert werden kann.

Unveränderbare Risikofaktoren:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Familiengeschichte von Herzinfarkten

Veränderbare Risikofaktoren:

  • Rauchen (aktiv und passiv)
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Fehlernährung

Aus diesen Gewohnheiten können Begleiterkrankungen entstehen, wie:

Diese Zustände erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Myokardinfarktes.

Warnzeichen: Symptome, die auf einen Herzinfarkt hinweisen könnten

Anzeichen der zugrunde liegenden koronaren Herzkrankheit, wie Brustschmerzen oder Atemnot während körperlicher Anstrengung, gelten auch als Warnzeichen für einen potenziellen Herzinfarkt.

Anzeichen für Herzattacken: Geschlechtsspezifische Merkmale

Herzinfarkt-Symptome zeigen sich bei Männern und Frauen teils unterschiedlich. Frauen erfahren oft weniger typische Anzeichen wie Erbrechen, Übelkeit und Atemnot. Es ist unabdingbar, bei Verdachtsmomenten professionelle medizinische Hilfe zu suchen.

Unabhängig vom Geschlecht lassen sich Herzinfarkte durch eine Reihe von Symptomen erkennen, die je nach betroffener Herzregion variieren können. Symptome eines Vorderwandinfarkts umfassen unter anderem:

  • Brustschmerzen, die sich bis in den Arm, Hals und Kiefer erstrecken können
  • Kaltschweißigkeit
  • Zittern
  • Übelkeit

Ein Hinterwandinfarkt zeichnet sich hingegen häufig aus durch:

  • Schmerzen im Bauchbereich
  • Schmerzen im Rücken

Ein stummer Herzinfarkt, der bei etwa 15 bis 20 Prozent der Patienten auftritt, manifestiert sich durch keine oder nur schwache Symptome. Besonders Diabetespatienten und ältere Menschen sind hiervon betroffen. Ein stummer Herzinfarkt wird oft nur durch ein EKG festgestellt.

Sollten dennoch leichte Symptome wie Ermüdung, Schwindel oder geringfügige Brustschmerzen auftreten, ist der Gang zum Arzt zu empfehlen.

Behandlungsmaßnahmen bei Myokardinfarkt: Sofortige Hilfe und chirurgische Optionen

Bei einem akuten Myokardinfarkt ist schnelles Handeln erforderlich, um schwere Schädigungen des Herzmuskels zu verhindern. Umgehende Erste-Hilfe-Maßnahmen spielen dabei eine vitale Rolle.

Unterstützung bis zum Eintreffen des Notarztes:

  • Ist der Patient bei Bewusstsein, sollte eine halbsitzende Position eingenommen werden.
  • Eng anliegende Kleidung wie Krawatten oder Gürtel ist zu öffnen.
  • Beruhigung des Patienten ist wichtig.

Reanimationsmaßnahmen:

  • Bei Kreislaufstillstand sofortige Herzdruckmassage.
  • Beatmung, falls notwendig.

Im Krankenhaus erhalten Patienten medikamentöse und operative Therapien:

Medikamentöse Behandlung: Verabreichung von Medikamenten zur Blutverdünnung.

Chirurgischer Eingriff:

  • Einsatz eines Stents.
  • Ein gitterartiges Röhrengeflecht (Stent) wird mittels eines Ballonkatheters in das blockierte Gefäß eingeführt.
  • Ausdehnung des Stents an der verengten Stelle zur Wiederherstellung des Blutflusses.

Remodeling nach Myokardinfarkt

Nach einem Herzinfarkt leitet der Körper eine Reparatur des Herzmuskels ein. Der Prozess, bekannt als ventrikuläres Remodeling, führt zum Ersatz von beschädigtem Herzmuskelgewebe durch Narbengewebe.

Diese Veränderung kann die Struktur und Funktion der Herzkammer beeinträchtigen, was sich auf die Elastizität und das Volumen auswirkt und die Kraft des Herzschlags mindern kann.

Wenn ein umfangreicher Bereich des Herzmuskels betroffen ist, kann das Ereignis eine akute Herzinsuffizienz auslösen. Falls der Herzinfarkt nur geringe Bereiche des Herzmuskels betrifft, steht zu erwarten, dass die Herzleistung nicht merklich beeinträchtigt wird.

Verbindung von Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz

Der Myokardinfarkt und die Herzinsuffizienz teilen oft gemeinsame Risikofaktoren und sind eng miteinander verbunden, vor allem durch die koronare Herzkrankheit (KHK), die häufig als Vorläufer beider Zustände gilt. Eine langfristige Schädigung des Herzmuskels durch die KHK kann die Leistungsfähigkeit des Herzens erheblich senken.

In diesem Zusammenhang ist der Herzinfarkt oft die Ursache für eine nachfolgende Herzschwäche, wobei der Grad der Schädigung des Herzmuskels entscheidend dafür ist, ob die Herzschwäche chronisch wird.

Die Beeinträchtigung der Pumpfunktion des Herzens durch den Schaden am Herzmuskel kann zu einer dauerhaften Herzschwäche führen, was die enge Verbindung zwischen einem Myokardinfarkt und der Entwicklung einer Herzinsuffizienz unterstreicht.