Linksherzinsuffizienz: Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Linksherzinsuffizienz bezeichnet eine Herzerkrankung, bei der die Pumpleistung der linken Herzhälfte beeinträchtigt ist.

Sie äußert sich hauptsächlich durch Atemnot nach körperlicher Anstrengung, da das Herz nicht in der Lage ist, das Blut effektiv durch den Körper zu zirkulieren.

Dieses Phänomen ist darauf zurückzuführen, dass das Herzschwäche auf der linken Seite den Sauerstofftransport entscheidend behindert.

Definition einer Linksherzinsuffizienz

Die linke Seite des Herzens übernimmt eine zentrale Rolle im Blutkreislauf: Sie pumpt sauerstoffreiches Blut aus der Lunge in den Körper. Bei einer linksseitigen Herzschwäche (Linksherzinsuffizienz) ist diese Funktion beeinträchtigt, wodurch mehrere Probleme entstehen können:

  • Verminderte Pumpkraft: Wenn die linke Herzkammer an Kraft verliert, kann sie nicht mehr genug Blut in den Kreislauf befördern. Dies führt zu einer schlechteren Versorgung der Organe und des Gewebes mit Sauerstoff.
  • Rückstau in die Lunge: Die eingeschränkte Pumpfähigkeit verursacht einen Blutstau, der sich bis in die Blutgefäße der Lunge erstreckt, was dort einen erhöhten Druck erzeugt.
  • Ödeme in der Lunge: Durch den gestiegenen Druck in der Lunge treten Flüssigkeitsbestandteile aus dem Blut in das Lungengewebe über, es entstehen Wassereinlagerungen, die Atembeschwerden wie Rasselgeräusche und Atemnot zur Folge haben.

Ursachen für eine Linksherzinsuffizienz

Die Gründe für eine Linksherzinsuffizienz sind vielfältig und reichen von Vorerkrankungen bis hin zu genetischen Faktoren. Diese können die Funktionsweise des Herzens erheblich beeinträchtigen und zu einer Herzinsuffizienz führen:

  • Vorerkrankungen: Herzinfarkt oder Klappenerkrankungen wie eine Mitralklappeninsuffizienz sind häufige Auslöser.
  • Herzfehlbildungen: Angeborene Anomalien können ebenso eine Ursache sein.
  • Genetische Faktoren: Eine erbliche Disposition kann die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz erhöhen.

Symptomatik der Linksherzinsuffizienz

Die Symptomatik der Linksherzinsuffizienz variiert je nachdem, ob sie sich langsam (chronisch) oder schnell (akut) entwickelt. Bei einer chronischen Linksherzinsuffizienz treten Symptome vornehmlich unter körperlicher Belastung auf, während eine akute Form sich rasch, innerhalb weniger Stunden bis Tage, bemerkbar macht. Hier sind die Hauptanzeichen einer Linksherzinsuffizienz:

Symptom Beschreibung Hinweis auf mögliche Komplikationen
Atemnot (Dyspnoe) Erhöhte Atemfrequenz und Kurzatmigkeit bei Anstrengung. Kann auf ein fortschreitendes Stadium hinweisen, wenn es in Ruhe auftritt.
Asthma cardiale Rasselgeräusche beim Atmen deuten auf Flüssigkeit in der Lunge hin. Ein Anzeichen für Lungenödem, benötigt sofortige medizinische Aufmerksamkeit.
Verminderte Leistungsfähigkeit Schnelle Ermüdung und geringere körperliche Belastbarkeit. Kann Alltagsaktivitäten erheblich einschränken.
Husten („Herzhusten“) Husten als Symptom der Linksherzinsuffizienz. Beachtung nötig, da es ein Frühwarnzeichen für Flüssigkeitsansammlung sein kann.
Blutdruckabfall Signifikanter Abfall des Blutdrucks kann auftreten. Sofortige ärztliche Untersuchung erforderlich, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Lungenödem

Ein Lungenödem entsteht, wenn sich Flüssigkeit in den Alveolen, den winzigen Luftbläschen der Lunge, ansammelt. Diese Situation beeinträchtigt den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Lunge und Blutkreislauf stark.

Der Körper erhält dadurch weniger Sauerstoff, was die Versorgung limitiert und zu schwerer Atemnot führt. Häufig hört man ein charakteristisches Rasseln in der Lunge aufgrund der Flüssigkeitsansammlung.

Bei schweren Lungenödemen könnte die Atemnot so intensiv werden, dass das Risiko eines Erstickungsgefühls besteht, was eine umgehende notfallmedizinische Versorgung erfordert.

Pleuraerguss als Folgeerkrankung

Ein Pleuraerguss ist eine weitere mögliche Folge einer Herzinsuffizienz. Dieses Phänomen tritt auf, wenn sich überschüssige Flüssigkeit im Raum zwischen den Pleurablättern sammelt, den dünnen Membranen, die die Lungen umgeben und den Thorax von innen auskleiden. Normalerweise ermöglicht eine kleine Menge an Flüssigkeit zwischen diesen Membranen eine reibungslose Bewegung der Lungen beim Atmen.

Eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung, oft verursacht durch eine Insuffizienz des linken Herzens, führt zu einem Pleuraerguss. Die Anzeichen hierfür umfassen Husten, Atembeschwerden und ein Druckgefühl im Brustbereich.

Infos zum Herzhusten

Herzhusten ist ein spezifisches Symptom bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz. Dieser wiederkehrende, trockene Husten, der besonders in liegender Position auftritt und oft schmerzhaft ist, steht in direktem Zusammenhang mit der Herzleistung.

Ein Zustand, bei dem sowohl Husten als auch Herzinsuffizienz eine zentrale Rolle spielen, wird als Asthma cardiale oder Herzasthma bezeichnet.

Zwei Varianten einer Linksherzinsuffizienz

Herzprobleme, die die linke Seite des Herzens betreffen, teilen sich in zwei Hauptkategorien: systolische und diastolische Dysfunktion.

  • Systolische Dysfunktion: Die linke Herzkammer hat an Kontraktionskraft verloren, was zu einer reduzierten Ausstoßleistung von sauerstoffreichem Blut in den Körper führt.
  • Diastolische Dysfunktion: Hierbei hat die linke Kammer an Elastizität eingebüßt. Sie verhärtet, was die Blutfüllmenge während der Entspannungsphase des Herzens mindert. Mehr Infos: Diastolische Herzinsuffizienz

Beide Zustände weisen ähnliche Symptome auf und sind für Laien schwer zu unterscheiden. Eine genaue Diagnose stellt der Kardiologe durch spezifische Untersuchungen.

Behandlungsmethoden bei Herzschwäche des linken Ventrikels

Die Therapie von Herzinsuffizienz zielt darauf ab, die zugrunde liegenden Ursachen zu adressieren und Hauptsymptome zu lindern.

Medikation: Verschiedene Arzneimittel werden eingesetzt, um Symptome zu mildern:

  • ACE-Hemmer: Senken den Blutdruck
  • Diuretika: Fördern die Wasserausscheidung
  • Betablocker: Sorgen für einen stabilen Herzrhythmus
  • Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI): Kombinieren blutdrucksenkende mit entwässernder Wirkung und schützen das Herz.
  • Natrium-Glucose-Cotransporter-2 (SGLT2)-Hemmer: Sie entziehen dem Körper Natrium und Flüssigkeit und unterstützen Herz sowie Nieren.

Die meisten dieser Medikamente sind für die Behandlung der systolischen Herzinsuffizienz geeignet. Die diastolische Variante wird vorrangig über Bewegungsprogramme angegangen.

  • Operative Eingriffe: In bestimmten Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Lebensqualität zu erhalten. Eine Heilung ist zwar nicht möglich, doch durch rechtzeitige und angemessene Behandlung können Betroffene weiterhin ein aktives Leben führen.
  • Eigenverantwortung: Patienten können selbst zu einer erfolgreichen Therapie beitragen:
    • Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung stärkt den Körper und fördert die Wirkung der Behandlung.

Eine frühe Identifizierung und Behandlung der Herzinsuffizienz ist entscheidend für den Erhalt der Aktivität und Autonomie der Patienten.


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