Rechtsherzinsuffizienz – Definition, Ursachen & Symptome

Die Mechanismen und Gründe für eine Rechtsherzinsuffizienz sind vielschichtig und können weitreichende Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Dieser Artikel beleuchtet, welche Faktoren zur Entstehung dieser Herzschwäche beitragen, erkundet die typischen Symptome und diskutiert mögliche Behandlungsansätze zur Linderung der Beschwerden.

Definition einer Rechtsherzinsuffizienz

Rechtsherzinsuffizienz bezeichnet einen Zustand, bei dem die rechte Seite des Herzens nicht mehr in der Lage ist, Blut effektiv in die Lunge zu pumpen, um es mit Sauerstoff anzureichern.

Diese Schwäche führt dazu, dass das Blut sich in den Körpergefäßen zurückstaut, was häufig zu Schwellungen in den Beinen und Füßen, einer Erhöhung des venösen Blutdrucks und zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper, insbesondere im Bauchraum, führt.

Die Rechtsherzinsuffizienz kann als eigenständige Erkrankung auftreten oder als Folge einer linksseitigen Herzinsuffizienz oder anderer Herzerkrankungen, die den Druck im Lungenkreislauf erhöhen.

Ursachen und Gründe für die Entstehung

Die rechte Herzhälfte, verantwortlich für den Transport des sauerstoffarmen Blutes in die Lunge, wird durch die Rechtsherzinsuffizienz in ihrer Funktion beeinträchtigt.

Dies führt zu Problemen im sogenannten „kleinen Blutkreislauf“, bei dem:

  • Sauerstoffarmes Blut aus dem Körper in den rechten Vorhof fließt.
  • Das Blut dann in die rechte Herzkammer gelangt.
  • Von dort aus wird es in die Lunge gepumpt, um Sauerstoff aufzunehmen.

Bei Schwäche der rechten Herzhälfte kommt es zu einem Rückstau des Blutes, was zu sichtbaren Schwellungen am Hals und an den Beinen führen kann. Dieser Rückstau erhöht den Venendruck und verursacht Ödeme an verschiedenen Körperstellen.

Isolierte Rechtsherzinsuffizienz

Eine isolierte Form der Rechtsherzinsuffizienz tritt auf, wenn ausschließlich die rechte Herzhälfte betroffen ist. Oft ist eine chronische Lungenerkrankung wie COPD der Auslöser, die zu einer Verdickung der rechten Herzkammer führt.

In solchen Fällen spricht man von einem Cor pulmonale, und die Behandlung fokussiert sich primär auf die zugrunde liegende Lungenkrankheit.

Mögliche Ursachen

  • Genetische Veranlagung
  • Hoher Blutdruck
  • Lungenerkrankungen wie Asthma
  • Herzklappenfehler

Oft entsteht eine Rechtsherzschwäche als Konsequenz einer Linksherzinsuffizienz, bei der die linke Herzhälfte nicht mehr effektiv pumpt, was zu einem Blutstau in der Lunge führt. Bei Betroffenheit beider Herzhälften sprechen Ärzte von einer globalen Herzinsuffizienz.

Symptome und Folgen der Rechtsherzinsuffizienz

Die Rechtsherzinsuffizienz manifestiert sich durch eine Reihe von Symptomen und hat spezifische Folgen für den Körper:

Symptom Beschreibung Ursache Mögliche Folgen
Ödeme Beidseitige Schwellungen an Füßen und Beinen, nicht schmerzhaft, eventuell Spannungsgefühl Druck in den Blutgefäßen führt zu Flüssigkeitsaustritt ins Gewebe Gewebeschäden bei längerem Bestehen
Nykturie Häufiges nächtliches Wasserlassen Verbesserte Herzleistung im Liegen fördert den Blutkreislauf und die Urinproduktion Unterbrechung des Schlafes
Gestaute Blutgefäße Anschwellen der Halsschlagader und Gefäße von Organen wie Leber, Magen, Nieren Blutrückstau vor dem Herzen Stauungsleber, Stauungsnieren, Stauungsgastritis
Aszites (Bauchwassersucht) Wasseransammlung in der Bauchhöhle, oft verbunden mit einer Stauungsleber Gestauten Gefäße bei Rechtsherzschwäche Zunahme des Bauchumfangs, Völlegefühl

Es folgen tiefergehende Infos zu den einzelnen Symptomen.

Symptom Nr. 1: Flüssigkeitsansammlungen als Zeichen einer Rechtsherzschwäche

Flüssigkeitsansammlungen in den unteren Extremitäten weisen oft auf eine Rechtsherzschwäche hin. Insbesondere dann, wenn auf Druck Dellen entstehen, die nicht sofort verschwinden, ist dies ein deutliches Zeichen. Hauptsächlich sind die Beine und Füße betroffen, was sich durch Schuhwerk bemerkbar machen kann, das plötzlich nicht mehr passt oder Abdrücke von Socken und Strümpfen, die länger sichtbar bleiben.

  • Hinweis: Lang anhaltende Ödeme können das Gewebe schädigen, daher ist bei dauerhaften Schwellungen ärztlicher Rat einzuholen.
  • Achtung: Einseitige Schwellungen können auf Thrombosen hindeuten, welche auch durch Schmerzen gekennzeichnet sein können und dringend ärztliche Behandlung erfordern.

Symptom Nr. 2: Nykturie – Die nächtlichen Toilettengänge und ihre Ursache

Nykturie bezeichnet das vermehrte nächtliche Wasserlassen, das mit Rechtsherzschwäche zusammenhängt. Tagsüber ist das Herz oft zu schwach, um das Blut effektiv gegen die Schwerkraft zu pumpen. In Folge dessen sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen.

Nachts jedoch, in horizontaler Lage, kann das Herz effizienter arbeiten. Das Blut fließt besser, und das überschüssige Wasser wird in den Blutkreislauf integriert und schließlich über die Nieren ausgeschieden.

Symptom Nr. 3: Rückstau des Blutes und dessen Auswirkungen

Durch die Schwäche des rechten Herzens staut sich das Blut zurück und verursacht die Anschwellung spezifischer Blutgefäße. Betroffen sind nicht nur externe Gefäße wie die Halsvenen, sondern auch interne, die zu Organen führen.

Dies resultiert in Organvergrößerungen, wie der Stauungsleber oder Stauungsnieren. Stauungsgastritis, charakterisiert durch Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Magenschmerzen, kann ebenfalls eine Konsequenz der gestauten Magenvenen sein.

Symptom Nr. 4: Bauchwassersucht im Kontext der Rechtsherzschwäche

Aszites, die Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum, oft in Verbindung mit einer Stauungsleber, ist ebenfalls eine Folge der Rechtsherzinsuffizienz. Dies führt zu einer sichtbaren Vergrößerung des Bauchumfangs und der Wölbung des Bauches.

Folgeerscheinungen der Rechtsherzschwäche

Eine unzureichende Funktion des rechten Herzens kann diverse nachteilige Auswirkungen haben. Die allgemeine Lebensqualität kann sich erheblich verringern, da die körperliche Belastbarkeit abnimmt.

Die Hautgesundheit kann beeinträchtigt werden, was zu schlecht heilenden offenen Hautarealen (ekzematösen Läsionen) führen kann. Ein weiteres Risiko stellt die Lungenembolie dar, ein Zustand, bei dem die Lungengefäße blockiert werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Herz seine Pumpfunktion nicht ausreichend erfüllen, was die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers oder einer Herztransplantation zur Folge haben kann.

Um diese ernsten Komplikationen zu verhindern, steht eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung, deren Anwendung individuell durch die behandelnden Mediziner festgelegt wird.

Behandlungsansätze bei Rechtsherzmuskelschwäche

Die Behandlung der Rechtsherzinsuffizienz richtet sich nach den zugrundeliegenden Ursachen. Wenn der rechte Herzmuskel an Pumpkraft verliert, wird dies als systolische Insuffizienz bezeichnet.

Medikamentöse Therapie:

  • Diuretika: Fördern die Ausscheidung von Flüssigkeit und verhindern Wassereinlagerungen.
  • Blutdrucksenkende Medikamente: ACE-Hemmer oder Betablocker zur Senkung des Blutdruckniveaus.
  • Bei progressivem Krankheitsverlauf kann ein operativer Eingriff erforderlich werden.

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